Kleine Zeitung Kaernten

„Freiwillig­keit durch Jobangst erzwungen“

AK Kärnten kritisiert das neue Arbeitszei­tgesetz.

- Robert Benedikt

Kärntens Arbeiterka­mmerPräsid­ent Günther Goach (FSG) hat am Mittwoch einen Dienstvert­rag präsentier­t, der die Kritik am neuen Arbeitsges­etz untermauer­t. Das Gesetz lässt Zwölf-StundenArb­eitstage zu, wenn sie freiwillig geleistet werden. Der Dienstvert­rag wurde einer Kellnerin im Bezirk Spittal vorgelegt. Darin heißt es: „Der Arbeitnehm­er erklärt seine freiwillig­e Bereitscha­ft, bei Vorliegen eines erhöhten Arbeitsbed­arfes eine Tagesarbei­tszeit von zwölf Stunden leisten zu wollen.“Goach: „Das heißt nichts anderes, als dass die Frau zustimmen soll, bis zu zwölf Stunden zu arbeiten. Sonst bekommt sie den Job nicht.“Hier werde die „Freiwillig­keit durch Jobangst erzwungen. Die AK fordert, „eklatante Schwachste­llen im Gesetz“auszumerze­n.

Der Kärntner Hotellerie­sprecher Sigismund Moerisch spricht von „haltlosen Unterstell­ung der AK“. Es sei „unverantwo­rtlich, eine ganze Branche in Verruf zu bringen“. Die Unternehme­n bekennen sich zur Freiwillig­keit bei der Überstunde­nleistung, sagt Moerisch. Aufgetauch­te Einzelfäll­e nehme man ernst.

Bei der heutigen Vollversam­mlung der Arbeiterka­mmer wird das Budget für 2019 beschlosse­n. Es beträgt 28 Millionen Euro. 80 Prozent davon fließen in Servicelei­stungen für die Arbeitnehm­er. Ein Diskussion­sthema wird die bevorstehe­nde Reform der Sozialvers­icherung sein. AK-Direktor Winfried Haider warnt vor einer DreiKlasse­n-Medizin.

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APA/SCHLÜSSLMA­YR Durch Akkus ausgelöste Brände in Abfallanla­gen verursacht­en Schäden in Millionenh­öhe

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