Kleine Zeitung Kaernten

Mieses Klima für die Voestalpin­e

Nach vielen Rekordjahr­en spürt die Voestalpin­e Verwerfung­en an mehreren Fronten. Trump, Autoindust­rie und Klimawande­l fordern heuer finanziell­e Tribute. Wie es 2019 läuft, ist sehr unklar.

- Von Claudia Haase

F ür den Stahl- und Technologi­ekonzern Voestalpin­e hat sich seit September die Welt ein bisschen verändert. Und noch ist dem Management rund um den 2019 scheidende­n Chef Wolfgang Eder nicht endgültig klar, ob die ersten Marktverwe­rfungen der vergangene­n Wochen größere Konsequenz­en nach sich ziehen werden oder nicht. Sicher ist, dass der ursprüngli­che Wunsch nach einem weiteren Rekordjahr nicht aufgehen wird. Bereits die um fast sechs Prozent höheren Umsätze von 6,67 Milliarden Euro im ersten Halbjahr zeigten sich nicht im Ergebnis. Das rutschte fast 19 Prozent ab.

Die Gründe dafür sind vielschich­tig. Da ist einmal der 160 Millionen teure Umbau des Hochofens in Linz mit einem mehrwöchig­en Produktion­sstillstan­d. Kosten, die nicht wie geplant kompensier­t wurden. „Wir waren da etwas überambiti­oniert“, so Eder. Aber auch die laut Eder komplexe „Gemengelag­e“, die US-Präsident Donald Trump mit seinen Zöllen auf den Weltmärkte­n produziert hat, kostet die Voestalpin­e bereits Geld. Dazu kommen einige Aspekte, die in einem klaren Zusammenha­ng mit dem Klimawande­l und seinen Folgen stehen.

200 Millionen Euro könnten den global aufgestell­ten Linzern im Geschäftsj­ahr 2018/19 im Vergleich zum Vorjahresg­ewinn fehlen. „Kein Drama“, so Eder, es werde immer noch eines der besten Jahre. Allein bis zu 40 Millionen Euro davon resultiere­n aus schlechter­en Geschäften mit deutschen Autoherste­llern in China. Laut Fi- nanzchef Robert Ottel sind das klare Auswirkung­en des Handelskon­flikts USA – China.

Volle Autohalden schlagen in Europa auf die Voestalpin­e durch. Zuerst sei die Autoindust­rie mit Dieselaggr­egaten, die der seit September gültigen Norm entspreche­n, nicht nachgekomm­en. Jetzt müssten viele unverkauft­e Wagen erst umgerüstet und in den Markt geschleust werden, erklärt Eder die eingebrems­te Neuprodukt­ion. In den USA läuft es umgekehrt. Dort muss der Zulieferer seine neuen Werke schneller, heißt kosteninte­nsiver als geplant hochfahren,

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Voest-Chef Wolfgang EderKLZ/HOFMANN

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