Medienpädagogik für Kinder aber auch für Eltern gefordert
Akademie der Wissenschaften lud in Klagenfurt zur Diskussion über die Digitalisierung der Demokratie.
Ist die Welt aus den Fugen?“, diese Frage bildete den Auftakt einer Diskussion an der Alpen-Adria-Universität am Dienstag. Auf Einladung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften diskutierten die Kommunikationswissenschafter Franzisca Weder und Josef Seethaler sowie Thomas Cik von der Chefredaktion der Kleinen Zeitung, über die „digitale Demokratie“. Dass diese weit über die Frage von elektronischen Wahlzettel hinausgeht, machte Weder klar. „Wir brauchen eine grundsätzliche Medienpädagogik.“Wobei sie dies nicht nur auf Kinder, sondern auch auf deren Eltern bezog. „Es gibt Eltern, die drehen im Auto das Radio ab, damit die Kinder nicht mitbekommen, welche schrecklichen Dinge in Syrien passieren. Wie sollen die Kinder lernen, was eine Nachricht ist?“Cik sah auf supranationaler Ebene Handlungsbedarf. „Facebook behauptet, es verbinde Menschen, tatsächlich setzen dort Chatbots Themen und suggerieren Scheinwelten. Ohne Zaumzeug für die großen Fünf im Internet wird es nicht gehen.“Seethaler warnte dagegen davor, die Digitalisierung nur negativ zu sehen: „Man wird sich im öffentlichen Leben anders einbringen können. Basis dafür muss aber solide Information sein.“Matthias Karmasin, Professor an der AAU, mahnte im Schlussstatement auch ein Bekenntnis der Politik ein: „Für Journalismus braucht es Geld – entweder über Vertriebserlöse oder über die Presseförderung.“