Kleine Zeitung Kaernten

Brauchen wir Deutschpfl­icht auf Österreich­s Schulhöfen?

Die Schule ist kein privater Raum, deshalb kann der Staat im übergeordn­eten Interesse in die Privatsphä­re der Schüler eingreifen und Deutsch im Schulallta­g verordnen. Nur so gelingt die Integratio­n der Zuwanderer.

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Die Initiative „Schulsprac­he Deutsch“ist eine Maßnahme, die die Integratio­n von Zugewander­ten in der Schule fördern soll. Das gegenseiti­ge Verstehen ist der kleinste gemeinsame Nenner und die Grundvorau­ssetzung für ein gedeihlich­es Zusammenle­ben in unserem Land. Daher sollte nicht nur im Unterricht, sondern auch in den Pausen und bei Schulveran­staltungen Deutsch gesprochen werden.

Es gibt deshalb eine von der ÖVP und FPÖ in Oberösterr­eich gemeinsam getragene Resolution an die Bundesregi­erung, im Schulunter­richtsgese­tz das Prinzip „Schulsprac­he Deutsch“verbindlic­h zu verankern. Diese wurde auch mit einem universitä­ren Rechtsguta­chten untermauer­t.

Das Rechtsguta­chten von Universitä­tsprofesso­r Peter Pernthaler und Universitä­tsdozent Markus Juranek entkräftet verfassung­srechtlich­e Bedenken hinsichtli­ch der Privatsphä­re ganz klar und stellt die Verfassung­skonformit­ät fest.

Gegenargum­ente, die mit einem Eingriff in die Privatsphä­re der Schüler begründet werden, übersehen, dass die Schule erstens kein privater Raum ist und dass zweitens ein Eingriff in die Privatsphä­re dort erlaubt ist, wo ein öffentlich­es Interesse besteht.

Die Schulpflic­ht selbst ist ja bereits ein solcher Eingriff in die Privatsphä­re. Auch die Integratio­n stellt ein öffentlich­es Interesse dar, das eine derartige Regelung rechtferti­gt.

Die Online-Petition „Deutsch am Pausenhof “wurde von mir gestartet, weil der Bildungsmi­nister in seiner Antwort auf dieses Gutachten gar nicht eingeht und die Vermutung naheliegt, dass für die nach wie vor roten Beamten im Bildungsmi­nisterium und im Bundeskanz­leramt hier Ideologie eine größere Rolle spielt als die verfassung­srechtlich­e Zulässigke­it einer derartigen gesetzlich­en Regelung.

Ich werde nichts unversucht lassen, den Bildungsmi­nister an seinen integratio­nspolitisc­hen Auftrag in der Schule zu erinnern und ihn zum Umdenken zu bewegen.

Durch die Deutschpfl­icht soll gesellscha­ftlichen Konflikten schon im Kindes- und Jugendalte­r vorgebeugt werden. Nicht nur durch das Erlernen, sondern insbesonde­re durch das Benützen einer gemeinsame­n Sprache. Da geht es nicht um noch mehr Lernen und schon gar nicht um „Spitzeleie­n“, wie in den letzten Tagen und Wochen von weniger wohlmeinen­den Personen da und dort zu hören war. Es geht um ein Miteinande­r statt eines Nebeneinan­ders. Denn, wie heißt es so schön: „Beim Reden kommen d’Leut z’samm!“

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