Narren schickten Kaiser ins Exil
Leute Villach wurde in Klagenfurt zur Faschings-Landeshauptstadt ernannt.
Nach reiflichen Überlegungen werde ich dieser humorvollen Übermacht weichen. Heute ist ein historischer Tag, denn vor 100 Jahren hat auch ein Kaiser abgedankt. Aber ich gebe zu bedenken: Dieser Kaiser ist nicht mehr wiedergekommen“, sagte gestern ein gut behüteter Landeshauptmann Peter Kaiser beim ersten Kärntner Narrenwecken im Spiegelsaal der Landesregierung.
Kurz bevor er bis Aschermittwoch ins Exil – oder „Urlaub“, wie es Kaiser nennt – geschickt wurde, nahm ihm der „Präsident“der Kärntner Gilden, Bruno Arendt, um 11.11 Uhr den Landesschlüssel ab. Unter tosendem Applaus der 200 Narren aus ganz Kärnten übergab er den Schlüssel „zu den Herzen der Faschingsnarren“dem Villacher Prinzenpaar, das zum Landesprinzenpaar gekrönt wurde. Heuer stehen Prinzessin Anna I. (Anna Berger) gleich elf Prinzen zur Seite. Als die Stadt Villach zur Faschings-Landeshauptstadt 2019 ernannt wurde, konnte Villachs Bürgermeister Günther Albel seine Freude nicht mehr verbergen: „Gut Ding braucht eben Weile! Lei Lei!“
Einen letzten Wunsch hatte Kaiser noch: „Liebe Faschingsprinzessin, lass mich dein zwölfter Mann sein“, rief er und drückte ihrer Lieblichkeit ein Busserl auf. 21 Gilden ließen sich das Spektakel nicht entgehen und reisten mit dem Zug an. „Wir haben dafür unser Narrenwecken abgesagt“, sagten Prinzessin Christina Fieger und Prinz Werner Maier von der Faschingsgilde Oberdrauburg.