Kleine Zeitung Kaernten

Überragend­e Wölfe, respektlos­e Rapidler

Der WAC lieferte die nächste herausrage­nde Leistung ab und drehte ein 0:1 zur Pause in ein hochverdie­ntes 3:1 gegen Rapid.

- Von Denise Maryodnig und Albin Tilli Während bei den Rapidlern Als schlechter Verlierer

Auf das großartige 3:2 bei der Austria folgte der nächste grandiose Erfolg gegen einen Wiener Großklub. Nach dem 3:1 gegen Rapid stand die Lavanttal-Arena regelrecht Kopf. Die Osttribüne machte die Welle. Nach dem Tor zum 3:1 von Michael Liendl brach sogar kurz die Telefonlei­tung zusammen. In der Kabine packte Zeugwart Toni Rossmann die Ziehharmon­ika aus: Kärntner Polka statt Wiener Walzer.

Mittendrin im Siegestaum­el: Trainer Christian Ilzer: „Wir haben eine Topleistun­g gezeigt.“Die sich viel früher in Tore hätte ummünzen müssen. Alleine Dever Orgill vergab mehrere Hochkaräte­r, scheiterte ein Mal alleine an Rapid-Goalie Strebinger, traf nach einem Fehler des Hütteldorf­er Schlussman­ns statt ins leere Tor nur die Stange. „Wir haben wieder unsere Chancen nicht so genutzt, wie wir es können“, hob der abermals starke Lukas Schmitz in der Stunde des Erfolgs den mahnenden Zeigefinge­r. Der Verteidige­r war am Ausgleich des WAC nur 21 Sekunden nach der Pause beteiligt. Seinen Pass brachte Marc Schmerböck scharf zur Mitte, wo Orgill aus kurzer Distanz abschloss.

nur die Fans ein Feuerwerk abbrannten (was zu einer mehrminüti­gen Unterbrech­ung führte), tat dies der WAC auf dem Platz. Was auch die nackten Zahlen belegen: 53:47 Prozent Ballbesitz, 16:6 Torschüsse. Dass am Ende ein nicht zu ahndender Elfmeter (das Foul an Ritzmaier war außerhalb des Strafraums) den Ausschlag gab, ist egal. „Eine Minute zuvor hätte es bei einem Foul an Ritzmaier bereits Elfer geben müssen“, wusste Ilzer. Liendl verwertete tadellos, offenbarte aber „schon souveräner­e Elfer geschossen zu haben“– und legte in der Nachspielz­eit sogar das 3:1 nach.

präsentier­te sich Rapid-Trainer Didi Kühbauer. Zwar gestand er eine verdiente Niederlage ein, feuerte aber im Anschluss mehrere Giftpfeile in Richtung WAC. Der 47-Jährige brachte die Doppelbela­stung der Hütteldorf­er ins Spiel: „Man hat vor zehn Tagen gesehen: Wie der WAC ein Mal eine englische Woche gespielt hat, waren sie uns im Cup massivst unterlegen. Wir haben diese Belastung jede Woche.“Dass er Ilzer die Gratulatio­n zum Sieg verweigert­e, passte ins Bild. Den Wölfen kann‘s egal sein. Sie gehen als Tabellendr­itter in die Länderspie­lpause.

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