Kleine Zeitung Kaernten

Weil es zu warm ist, spielt die Natur verrückt.

Bienen und Blüten statt Eis und Schnee: Die frühlingsh­aften Temperatur­en in Kärnten sorgen für ungewöhnli­che Begegnunge­n und teils für Probleme.

- Von Karin Hautzenber­ger

In den Gärten dröhnen Rasenmäher und summen Bienen, im Wald schießen Schwammerl und an den Seen sieht man Sonnenanbe­ter und ein paar hart gesottene Badegäste. Ein typischer Frühling in Kärnten – wäre nicht November. Derzeit ist es um sechs Grad wärmer als im Durchschni­tt. „Föhn sorgt für diese Temperatur­en“, sagt Paul Rainer von der Zentralans­talt für Meteorolog­ie und Geodynamik (Zamg) in Klagenfurt.

Für Landwirte ist das kein Nachteil, heißt es von der Landwirtsc­haftskamme­r Kärnten: Nutztiere können länger weiden, Wintergetr­eide könne wurzeln und eine Borkenkäfe­rplage drohe eher bei Hitze im Frühling. Auch allergolog­isch relevanten Pollenflug würde man nicht verzeichne­n, sagt Helmut Zwander vom Pollenwarn­dienst Kärnten. In den Skigebiete­n ist man ebenfalls noch entspannt. „Unser frühester Saisonstar­t war einmal am 17. Oktober. Aber normal eröffnen wir im November. Da es kälter werden soll und wir schnell beschneien können, ist das zu schaffen“, sagt Elke Basler vom Turracher-Höhe-Marketing. Im Tierreich könnte die Wärme sehr wohl für Probleme sorgen. Derzeit soll man etwa auf keinen Fall Futterhäus­chen füllen, sagt Andreas Kleewein von Birdlife: „Diese können sich zu Seuchenher­den entwickeln.“Weiters rät er, noch keine Weihnachts­beleuchtun­g zu installier­en. Denn durch die Wärme und das nächtliche Licht würden Vögel glauben, es sei Frühling, und könnten zu balzen beginnen.

Für andere Tiere wäre wiederum ein zu abrupter Kälteeinbr­uch problemati­sch, da sich diese noch nicht darauf eingestell­t hätten. Derzeit sieht es eher danach aus, dass sich das Wetter langsam umstellt, bis nächste Woche auch die Temperatur­en zur Jahreszeit passen.

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