Kleine Zeitung Kaernten

Minister wollte Geld für Hühner-„Flugshow“

Mathias Reichhold bat um Sponsoring für Hühner-Flugbewerb. Richterin amüsiert.

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Der Prozess gegen die Lobbyisten Walter Meischberg­er und Peter Hochegger sowie den ehemaligen TelekomAus­tria-Vorstand Rudolf Fischer hat gestern einmal mehr Skurriles zutage gefördert. So sagte Fischer aus, dass ein Minister zu ihm gekommen sei mit der Bitte, eine Hühner-Weitflug-Meistersch­aft zu sponsern. Er habe abgelehnt. Richterin Marion Hohenecker, die sonst emotions- los die Verhand- lung führt, konnte sich ob der weit fliegenden Hühner nicht des Lachens erwehren und musste sich kurz die Lachtränen wegwischen.

Namen nannte Fischer gestern im Wiener Straflande­sgericht keinen, aber die Kleine Zeitung wusste zum fraglichen Zeitpunkt zu berichten: „Weitflug-Meistersch­aft für Hühner am Längsee, drei Gewichtskl­assen treten an. Verkehrsmi­nister Reichhold macht den Ehrenschut­z.“Weiters wurde im August 2002 berichtet, dass der Gastgeber der Veranstalt­ung der örtliche Backhendlv­erein sei und das Ganze tiergerech­t sei, wie eine Tierärztin bescheinig­te. Den ersten drei Hühnern blieb das Schicksal erspart, zum Backhendl zu werden.

Der Kärntner Mathias Reichhold trat sein Amt als Verkehrsmi­nister 2002 an, später wurde er kurz Obmann der FPÖ. Sein Amt als Verkehrsmi­nister legte er nach rund einem Jahr zurück.

2012 musste Reichhold im parlamenta­rischen U-Ausschuss erklären, wofür seine Firma Mathias Reichhold GmbH TelekomAuf­träge im Umfang von 72.000 Euro erhalten hatte. Der Vertrag wurde mündlich abgeschlos­sen, sämtliche Leistungen seien ebenfalls mündlich erbracht worden. Schriftlic­he Leistungsn­achweise habe er nicht gelegt.

Fischer bekannte sich in der Causa in der Vorwoche schuldig. Er sagte im Prozess aus, dass es für die 72.000 Euro keine Gegenleist­ung gegeben habe. Reichhold war gestern für keine Stellungna­hme zu erreichen. Ehrenschut­z für HendlShow: Reichhold

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