Kleine Zeitung Kaernten

Vom „dämlichen“Spaß zur ernsten Drohung

Der Wirt eines Restaurant­s in Zell am See ist wegen sexistisch­er und rassistisc­her Texte in Bedrängnis.

- Es wurde mittlerwei­le

Wer das betreffend­e Wirtshaus im Zell am See besuchte, bekam nicht nur die gewünschte Verpflegun­g, sondern auch lustig gemeinte Tipps zum artgerecht­en Umgang mit Frauen. Auf dem Männerklo des Hauses hing bis zuletzt nämlich ein „Merkblatt zur richtigen Frauenhalt­ung“. Darauf war zu lesen, dass die Haltung einer Frau „bei weitem nicht mehr so problemlos wie noch zu Großvaters Zeiten“sei. Frauen seien zwar „für manche Dinge durchaus zu gebrauchen“, hätten aber allesamt denselben Fehler: ihre Dämlichkei­t. Das Wort leite sich schließlic­h nicht zufällig von „Dame“ab. Eine annehmbare Frau müsse zumindest nützlich (auch im sexuellen Sinne) und herzeigbar, oder aber reich sein. Bei der Wahl der Dame müsse man bedachtsam sein, damit sie „später nicht ausgesetzt oder eingeschlä­fert“werden müsse.

Diese Liste lässt sich weiter fortsetzen. Zudem zeigt das Facebook-Logo des Lokals das rassistisc­he Klischee eines dunkelhäut­igen Kannibalen.

entfernt, weil das „Merkblatt“mit Verweis auf das Lokal auf Facebook geteilt wurde und eine Welle der Empörung auslöste. Dabei kam es auch zu Drohungen ge- gen den Wirt, der die Aufregung nicht nachvollzi­ehen kann: „Ich habe sechs weibliche Familienmi­tglieder – und es wurden alle aufs Übelste beschimpft. Dabei hätte sich nicht eine Minute irgendwer Schlechtes dabei gedacht.“

Wegen der Drohungen gegen den Lokalbetre­iber und seine Familie ermittelt mittlerwei­le die Polizei.

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FACEBOOK Der „Scherz“aufkosten anderer führte zu einem Shitstorm

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