„Brauchen viel mehr Speicher“
Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber über Wassermangel und die Pläne für eine massiv steigende Stromproduktion.
DDiese Trockenheit ist nicht etwas, das wir noch nie gesehen hätten. Im Moment liegen wir bei der Gesamtwasserführung um vier Prozentpunkte unter dem langjährigen 30-JahreSchnitt, bei einer Schwankungsbreite von fünf Prozent ist das noch im Rahmen. Aber dass sich das Klima ändert, ist inzwischen jedem klar. Wir sehen seit Längerem eine ziemlich konstante Menge im Gesamtjahr bei einer viel stärkeren Saisonalität. Dieser Sommer ist klar am unteren Level unserer Aufzeichnungen.
Was sind
die
Konsequenzen?
Wir werden viel mehr Speicher brauchen und aufpassen müssen, dass es nicht zu höheren Wasserentnahmen durch die vom Klimawandel betroffene Landwirtschaft kommt.
strategie 2030 in Kürze gegenüber der EU konkret mit Leben füllen. Noch heuer soll das Ausbaugesetz für erneuerbare Energien kommen. Was erwarten Sie?
Spannend ist das Thema Energiespeicherung in Form von Batterien oder Wasserstoff. Wird das ein freies Marktsystem oder reguliert? Ich bin immer für Markt, technologieneutral sollte der Rahmen auch sein.
Wenn wir rund 30 zusätzliche Terawattstunden brauchen, müssen wir die Schlagzahl verdreifachen, in den vergangenen zwölf Jahren haben wir neun Terawattstunden plus geschafft. Wir werden also alles brauchen, was möglich ist. Zum Beispiel sollte kein neues Haus mehr ohne Fotovoltaikanlage gebaut werden. Erneuerbare Energie ist aber kein Selbstzweck. Wir sollten noch viel mehr von konsumiertem CO2 reden.