Heuchlerisch
Frage der Woche „Brauchen wir Deutschpflicht auf Österreichs Schulhöfen?“, 11. 11. as Erlernen und die Ausübung der Muttersprache gehören zu den kulturellen Menschenrechten, das ist im Artikel 5 der Allgemeinen Erklärung zur kulturellen Vielfalt der UNESCO verankert. Auch sprachwissenschaftlich gesehen ist eine „Zwangsverordnung Deutsch“der reinste Hohn. Was genau möchte Herr Haimbuchner wirklich? Sollen die Kinder, die erst über rudimentäre Deutschkenntnisse verfügen, dann in der Pause gar nicht mehr sprechen dürfen? Wurde von Politikern, die sich zu dem Thema immer wieder äußern, überhaupt jemals eine wissenschaftlich fundierte Zeile über Zweitspracherwerb und wie dieser funktioniert gelesen? Und verstanden?
„Deutsch am Pausenhof “soll die Integration fördern und gesellschaftlichen Konflikten vorbeugen. Ja klar. Und mittels Zwang funktioniert das natürlich am besten.
Aber vielleicht steckt hinter all dem ja wieder einmal die Taktik der Ablenkung. In der Gemeinde St. Veit an der Glan wurden die Stunden für die Deutschförderung in den Volksschulen in diesem Schuljahr um über 20 Prozent gekürzt. Auch das Budget für die Sprachförderung in den Kindergärten (15a-Vereinbarung) wurde reduziert. Und das, obwohl man die Öffentlichkeit glauben machen möchte, es würde gerade jetzt intensiv in diesen Bereich investiert.
Dscheinheilig ist das, wenn Kindern ihre Sprache verboten werden soll, damit sie sich „besser integrieren“, während gleichzeitig an der Sprachförderung Deutsch (die im Übrigen auch Deutsch-Muttersprachler nötig haben) gespart wird. Aber ich weiß schon: Polemik ist schön billig. Landeshauptmann-Stellvertreter Haimbuchner outet sich also als Befürworter und Förderer von Integration von Zugewanderten? Wer soll denn das glauben? Diese Argumentation ist heuchlerisch. Dies nehme ich Haimbuchner erst dann ab, wenn er belegen kann, dass er sich mit (mindestens) gleicher Leidenschaft dafür einsetzt, dass nachweislich perfekt Inte- grierte (wie z. B. aus Vorarlberg oder Lienz) ein Bleiberecht erhalten. Die Gegenwart hat ihren Ursprung immer in der Vergangenheit! Wir Bauern wurden schon immer geknechtet und das hat sich bis heute nicht geändert! Symbolträchtig: Beim Schachspiel ist der Bauer die schwächste Figur. Auch bei Luther blieb den Bauern die moralische Unterstützung durch die entscheidende geistliche Autorität der Zeit versagt. Ihre Aufstände wurden brutal niedergeschlagen und die Unterdrückten gerieten in bitterere Not als zuvor. Auch Luther hat die BauWie