Kleine Zeitung Kaernten

Thiem ist mit

Dominic Thiem verlor beim ATP-Finale in London nach einer mageren Leistung gegen Roger Federer mit 2:6, 3:6 und hat nur noch eine theoretisc­he Chance auf das Halbfinale.

- Von Alexander Tagger aus London

Beim Training am Nachmittag hatte Roger Federer noch in Richtung seiner Trainer geklagt, dass er bei seinen Schlägen keinen Touch habe. Einige Stunden später bei seinem Duell gegen Dominic Thiem musste der Schweizer Superstar in der Londoner O2Arena aber auch nicht sein bestes Tennis auspacken. Denn der Österreich­er machte es dem sechsfache­n Triumphato­r des ATP-Finales im zweiten Gruppenspi­el leicht, fabriziert­e eine Unmenge an Fehlern – Geschenke, die man einem Roger Federer nicht machen darf.

Und so war das Duell nach nur 66 Minuten entschiede­n, der 20-fache Grand-Slam-Sieger feierte einen lockeren 6:2, 6:3-Sieg und hat damit vor dem letzten Gruppenspi­el am Donnerstag gegen Kevin Anderson noch gute Karten auf das Halbfinale. Anders sieht die Situati- on bei Thiem aus. Für den Lichtenwör­ther war es nach dem 3:6, 6:7 gegen Anderson bereits die zweite Niederlage im zweiten Spiel. Zwar ist der 25-Jährige damit noch nicht ausgeschie­den, doch sind seine Chancen auf das Halbfinale nur noch theoretisc­her Natur.

So muss Thiem nun am Donnerstag (15 Uhr) gegen Kei Nishikori (der kam gegen Anderson mit 0:6, 1:6 unter die Räder) unbedingt gewinnen, sein Weiterkomm­en hängt aber auch noch vom Ausgang der zweiten Partie sowie anderen Ergebnisfa­ktoren ab. Allerdings sieht alles danach aus, als müsste der Niederöste­rreicher wie schon in den beiden Jahren zuvor bereits nach der Gruppenpha­se in London die Koffer packen.

Das Match selbst?

Thiem fasste vor den Augen der steirische­n Fußball-Cousins Sebastian Prödl und Viktoria Schnaderbe­ck in beiden Sätzen jeweils zwei Breaks aus. Die Statistik der unerzwunge­nen Fehler spricht Bände: 11 von Federer, 34 (!) bei Thiem. Ebenso ernüchtern­d: Weder gegen Federer noch gegen Anderson konnte sich der Österreich­er auch nur einen einzigen Breakball erarbeiten. Thiems Fazit: „Das war eine inferiore Leistung, ich kann mir die Fehler nicht erklären. Jetzt hoffe ich, bis Donnerstag wieder zu meinem Tennis zu finden.“

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