Exzesse nach Perchtenlauf in Rennweg. Mehrere Verletzte.
Die Party nach dem Krampuslauf in Rennweg eskalierte. Schlägereien, einige Verletzte, gestohlene Polizei-Kennzeichen. Veranstalter bedauert.
Geplant war es als spektakulärer Auftakt in die Perchtensaison. Die Begeisterung war jedenfalls groß. 33 Gruppen mit 230 Perchten aus mehreren Bundesländern sowie Hunderte Besucher waren Samstagabend beim Perchtenlauf in Rennweg dabei.
Bei der Party danach brannten bei manchen jedoch die Siche- rungen durch. In einem Lokal beschmierten Mitglieder einer Krampusgruppe die Sitzbänke mit Schuhcreme. Im Partyzelt auf dem Schulsportplatz kam es dann immer wieder zu Rangeleien und Schlägereien zwischen Perchtengruppen. Ein 18Jähriger aus Tamsweg, der Streit schlichten wollte, wurde mit der Faust niedergestreckt. Später erwischte es auch einen 27-Jährigen und eine 31-Jährige. Ein 25-Jähriger wurde niedergerempelt. Alle mussten sie mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden.
Und schließlich musste auch die Polizei dran glauben: Während die Beamten im Dauereinsatz standen, montierten unbekannte Täter die hintere Kennzeichentafel des Streifenwagens ab. Zudem gab es zahlreiche Jugendschutz-Anzeigen wegen Alkoholmissbrauchs.
Armin Payer, Obmann der Perchtengruppe Rennweg, ist nach den Vorfällen zerknirscht. „Für die Betroffenen tut mir das sehr leid.“Von dem Ansturm sei man überrascht gewesen, obwohl auch im Vorjahr ähnlich viel los war. „Da gab es aber keine Zwischenfälle. Wir haben auch diesmal Bescheide bekommen und alle Auflagen verfüllt, hatten Security und Sanitäter vor Ort“, sagt Payer. Vor dem Lauf habe man noch zur Besonnenheit aufgerufen. „Jeder Obmann musste für seine Perchtengruppe unterschreiben.“Im Zelt habe man nach den ersten Zwischenfällen die Musik leiser gedreht und Durchsagen gemacht, um zu beruhigen. Wie Besucher berichten, ging es schon während des Umzugs wild zu. Die Stimmung war aufgeheizt. Eine 17-Jährige wurde zu Boden gestoßen und verletzt. „Sie wurde gleich von Sanitätern versorgt, mittlerweile geht es ihr besser“, erklärt Payer. Stattfinden soll der Umzug auch im nächsten Jahr wieder – mit mehr Security und weniger Gruppen. Zuerst will man aber mit der Gemeinde reden.
Nächstes Jahr wollen wir weniger Gruppen und mehr Security
haben.
Armin Payer