Zwei Tore als Signal für die Zukunft
Mit Xaver Schlager und Valentino Lazaro trafen die beiden jüngsten ÖFB-Spieler gegen Nordirland.
Am Ende eines Länderspieljahres stehen die Aufarbeitung und der Blick in die Zukunft. Mit sieben Siegen, drei Niederlagen und einem Unentschieden kann das National- team positiv bilanzieren, wenngleich die Diskrepanz zwischen Test- und Wettbewerbsmatch nicht zu übersehen war. Teamchef Franco Foda neigt dazu, die Pluspunkte hervorzuheben, immerhin gab es zum Abschluss in Nordirland einen Sieg. „Es gab Höhen und Tiefen“, meinte der Nationaltrainer, bezogen auf alle Nations-League-Partien, wobei vom letzten Match in Nordirland am Schluss ein Zeichen gesetzt wurde. Mit Xaver Schlager (21) und Valentino Lazaro (22) gelang just den an diesem
Abend jüngs- ten Spielern im Teamkader ihr jeweils erstes Länderspieltor. Beide bekundeten bei den Treffern ebenso ihre Coolness wie ihr fußballerisches Vermögen. Die Signalwirkung, die von den Toren ausgeht, ist derzeit nur eine symbolische, zu lange ist die Pause bis zu den nächsten (EM-Qualifikations-) Spielen im März. Aber es deutet Aufbruch an und den laufenden Entwicklungsprozess.
„Der Fußball lebt natürlich von der Gegenwart, aber ein bisschen soll man schon in die Zukunft schauen“, sagt Foda und hebt die Torschützen hervor. „Bei Xaver hat man gesehen, dass er vor Selbstvertrauen nur so strotzt.“Der von den Erfolgen im Verein gefestigte Salzburg-Kicker bestätigt den Teamchef. „Ich kann befreit aufspielen und spüre keinen großen Druck“, sagt Schlager, der im achten Match erstmals traf.
laut Foda zu den Entdeckungen dieses Jahres. Hier nannte der Trainer auch Peter Zulj, der von seinem ersten Einsatz im Frühjahr an konsequent starke Präsenz zeigte und aus dem Stamm nicht mehr wegzudenken ist. Und Lazaro, dem bis zum Siegestor in der 93. Minute nicht viel gelungen ist? „Im entscheidenden Moment war er da, und er hat das sehr schön gemacht, auch das spricht für seine Qualitäten“, sagt Foda und ergänzt: „Ich habe an ihn geglaubt.“Der Berlin-Legionär gab sich sehr selbstkritisch. „Ich war mit meiner Leistung bis zum Tor überhaupt nicht zufrieden“, meinte Lazaro und dankte dem Teamchef, ihn nicht aus dem Spiel genommen zu haben.
Die angesprochenen Fehler sind nicht leicht zu erklären, denn eigentlich erfüllt Lazaro die für Foda wesentlichste Voraussetzung für die Teamreife. „Das Wichtigste ist, dass du regelmäßig spielst und dadurch im Rhythmus bleibst.“Dies ist bei Lazaro der Fall. „An manchen Tagen läuft es gar nicht, aber ich habe nicht aufgegeben.“Das zahlte sich aus, beim Tor zeigte er seine Klasse.
Ein Fragezeichen bleibt das Knie von Marko Arnautovic. Der West-Ham-Legionär bräuchte wohl einmal eine längere Pause. „Er muss immer fitgespritzt werden“, sagt Foda, als Dauerlösung sind diese Maßnahmen gewiss ungeeignet. Das Spiel der Österreicher steht und fällt mit dem 29-Jährigen. Auch Foda weiß, dass Arnautovic nicht zu ersetzen ist.