Sitzenbleiben wird wieder erlaubt
Der Ministerrat beschließt eine Reform der Reform der Leistungsbeurteilung.
Ab der zweiten Schulstufe können Schüler wieder sitzen bleiben. An den Volksschulen werden ab dem zweiten Semester der zweiten Klasse wieder verpflichtend Ziffernnoten eingeführt, die verbale Beurteilung bleibt als Alternative bestehen. Künftig werden alle Eltern zu Bewertungsgesprächen über Leistungsstärken und stand eingeladen (bisher nur bei alternativer Beurteilung), bei Bedarf können Schüler auch zu Förderunterricht verpflichtet werden. Das sieht das neue Schulpaket, das ab kommendem Schuljahr gilt und heute den Ministerrat passiert, vor.
In einem Punkt gibt es eine Änderung zum Erstentwurf: Die Neuen Mittelschulen (NMS) erhalten für die Umset- zung ein Übergangsjahr. An den NMS soll es ab der sechsten Schulstufe (zweite Klasse) zwei unterschiedliche Leistungsniveaus („Standard“und „Standard-AHS“) geben. Diese lösen die bisher ab der siebenten Schulstufe bestehende Differenzierung ab. Die siebenteilige NMS-Notenskala wird abgeschafft, an ihre Stelle treten zwei einander überlappende je fünfteilige Skalen.
„Ich habe immer betont, dass ich beides will: Noten und verbale Beschreibung“, sagt Bildungsminister Heinz Faßmann, „also neben der Ziffernnote eine transparente Beschreibung, was ein Schüler konkret kann, wo seine Stärken und Schwächen liegen und welchen Förderbedarf es gibt.“