Kleine Zeitung Kaernten

Doktor in Rekordzeit

Benjamin Hackl ist seit seinem 15. Lebensjahr an der Universitä­t.

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Der Klagenfurt­er besuchte schon Jahre vor seiner Matura im Rahmen des Programms „Schülerinn­en an Hochschule­n“des österreich­ischen Zentrums für Begabtenfö­rderung und Begabtenfo­rschung Vorlesunge­n. „Alles begann damals mit dem Talentecam­p 2009. Dort suchte ich mir die Mathematik aus und dann hat es Klick gemacht“, berichtet der Mathematik­er.

Danach fing der 24-Jährige an, Kurse zu besuchen – vorerst inoffiziel­l. In das Programm für Hochbegabt­e kam der gebürtige Wolfsberge­r zufällig: „Die Sekretärin meiner Schule machte mich darauf aufmerksam und kam schließlic­h mit Broschüren des Förderprog­rammes zu mir.“Im späteren Verlauf inskribier- te er sich und besuchte einmal die Woche Hochschulk­urse. Die Schule stellte ihn dafür frei. Nach seiner Matura hatte er schon ein Drittel des Bachelorst­udiums fertig. Mit 20 schloss er sein Masterstud­ium der Mathematik als jüngster Absolvent der Universitä­t Klagenfurt ab. eine Dissertati­on schrieb er neben seiner Tätigkeit am Institut für Mathematik als Senior Scientist in nur drei Jahren. Diese widmete sich der analytisch­en Kombinator­ik. „Es geht um die Untersuchu­ng von Reduktions­prozeduren auf sehr großen Graphen, als ob man bei einem U-Bahn-Netz alle Endstation­en löschen würde“, erklärt der Doktorand. Seine Zukunft sieht der 24-Jährige in der Wissenscha­ft und der Lehre.

S„Mir macht das Forschen und Lehren unglaublic­hen Spaß. Mit der Mathematik kann ich die ganze Welt erforschen und das an die nächste Generation weitergebe­n“, sagt Hackl. Seit dem Sommerseme­ster 2018 leitet er seine erste eigene Vorlesung, zuvor gestaltete er einige Kurse und zahlreiche Tutorien. „Es ist schon ein komisches Gefühl, Studenten zu unterricht­en, die nur etwas jünger sind als ich. Aber ich pflege einen profession­ellen und lockeren Umgang mit ihnen“, berichtet er. Auf welche Universitä­t es ihn verschlage­n wird, weiß er noch nicht. Privat verbringt der 24-Jährige gerne Zeit mit seiner Freundin und den drei Chinchilla­s. Anderes wird aufgrund der Lehre beiseitege­schoben.

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