Staatstragende Berufsathleten treten an
Teilnehmerrekord beim Kärnten-Kader für die Berufsstaatsmeisterschaften AustrianSkills, die morgen in Salzburg stattfinden. 45 Fachkräfte sind dabei.
Die Kleine Zeitung sucht mit der Talenteakademie Kärnten,
dem WIFI und der Wirtschaftskammer Kärntens beste Lehrlinge und Fachkräfte, die bei der Europameisterschaft
EuroSkills 2020 in Graz antreten werden.
Es ist ein tolles Gefühl, zu sehen, wie gut unsere Betriebe ausbilden und welche Möglichkeiten sie den motivierten Jugendlichen eröffnen.
Die Scouts sind hochzufrieden. Das Suchen, Rekrutieren und Auswählen durch die Talenteakademie Kärnten hat sich gelohnt: der Kärnten-Kader für die Berufsstaatsmeisterschaften AustrianSkills für junge Facharbeiter hat alle Erwartungen übertroffen. Mit 20 Teilnehmern hatte man gerechnet, doch dieser Kader verzeichnet mit 45 talentierten und engagierten Fachkräften in 18 verschiedenen Disziplinen erstmals einen Teilnehmerrekord. „Wir haben 45 Talente mit ausgezeichnetem fachlichen Können und Motivation“, freut sich Talenteakademie-Leiter Christof Doboczky.
Ab Morgen kämpfen sie bei den AustrianSkills in Salzburg, wo zeitgleich die Berufsinformationsmesse BIM stattfindet, um die besten Platzierungen. Wer einen Stockerlplatz erLehre ringt, qualifiziert sich entweder für die Weltmeisterschaften WorldSkills 2019 im russischen Kazan oder für die EuroSkills 2020 in Graz. Denn das ist das Ziel der Talenteakademie, viele Kärntnerinnen und Kärntner als Welt- und Europameister und -meisterinnen zu sehen.
des Landes, die man sich vorstellen kann“, schwärmt Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl vom Kader, den er mit Teamoutfits und Notfalltropfen ausstattete. „Sich permanent dem Wettbewerb zu stellen, ist eine große Leistung.“Und die werde vom Land Kärnten diesmal mit 1000 Euro pro Teilnehmer belohnt, erklärte Finanzreferentin Gaby Schaunig. Die Erst- und Zweitplatzierten erhalten zusätzlich 2500 Euro. „So eine Förderung gibt es nur in hob Schaunig hervor.
„Gut ausgebildete Fachkräfte sind der Boden, auf dem die Wirtschaft steht.“Ein tief greifender Imagewandel habe die Attraktivität der Lehre erhöht.
„Als einziges Bundesland stärken wir unsere Teamteilnehmer auch mit Mentaltraining, damit sie Stress und Nervosität gewachsen sind“, führt Doboczky an. Auch die Talenteakademie der Wirtschaftskammer, die 2014 von Franz Pacher gegründet wurde und Wettbewerbsteilnehmer in fachlichen und persönlichkeitsbildenden Bereichen coacht, ist eine Besonderheit in Österreich. „Eine abzuschließen, kommt heute einer Arbeitsplatzgarantie gleich“, verweist Mandl auf große Chancen. „Wir haben mit Deutschland die geringste Jugendarbeitslosigkeit der Welt. Ohne den Bildungsweg der Lehre wäre dies nicht möglich.“Auch die Unternehmen würden von den Meisterschaften profitieren, weil dadurch eine rasante Weiterbildung in kurzer Zeit gegeben sei und die Facharbeiter besser mit Stress umgehen könnten.
Das bestätigt auch VizeStaatsmeisterin Bozˇena Turopoljac, die bei den EuroSkills 2018 in Budapest den dritten Platz in Modetechnologie erKärnten“,
rang. „Ich würde immer wieder teilnehmen, weil es Spaß gemacht hat und ich stressresistenter geworden bin“, sagt sie und rät den Kadermitgliedern zu Gelassenheit.
Kosmetikerin Alina Waltl, Lehrling des Jahres 2015, erhielt bei den EuroSkills eine „Medaillon for Excellence“und ist „voll zufrieden“. 900 Stunden Training hätten sich ausgezahlt. Sie wird 2019 in Kazan dabei und 2020 in Graz WorkshopLeiterin sein.
für die Staatsmeisterschaften im Bereich Service Restaurant ist laut Doboczky Michaela Ehgartner, Schwester von Weltmeisterin Franziska Ehgartner. „Man braucht viel Persönlichkeit, viel Konzentration und muss dennoch freundlich dreinschauen“, beschreibt sie die Herausforde- rung. Trainer Peter Makula sieht die Schwierigkeit eher darin, die Spitzenkräfte „bei Stange“zu halten.
Ein Viertel des 45-köpfigen Kaders sind junge Frauen, viele treten in technischen Berufen an, die früher Männern vorbehalten waren. Nicole Leber wurde von ihrem Vater, einem KFZ-Mechaniker, mit dem Technik-Virus infiziert, Miriam Aichwalder von ihrem Großvater, einem Maschinenschlosser. Die Mechatronikerinnen treten in Salzburg gemeinsam an. Miriam programmiert, Nicole baut die elektronisch verdrahteten Stationen auf, an denen Greifarme in Funktion treten. „Das Niveau ist sehr hoch, das geht weit über unsere Ausbildung hinaus. Wir lernen sehr viel“, freuen sich die beiden.
Martina Wilding ist Zerspanungstechnikerin und widmet sich mit Liebe Kupplungen und Dämpfern für Großmotoren. „Ich wollte immer einen typischen Männerberuf, Büroarbeit ist nichts für mich.“Sie tritt im Bereich CNC Drehen an. Einziger Vertreter einer Berufssparte, die viel Potenzial, aber wenig Wettbewerbsteilnehmer hat, ist Tischler Martin Golautschnik, der schon als Bub diesen Beruf ergreifen wollte. Ihm hat es das Material Holz angetan. Er ist überzeugt, dass sich die harte Trainingszeit gelohnt hat. „Ich will nicht beim Minimum bleiben, sondern mehr erreichen und dazulernen.“
Zehn hoch qualifizierte Trainer begleiten den Kader zu den Staatsmeisterschaften. Am kommenden Sonntag werden die mit Spannung erwarteten Sieger und Siegerinnen gekürt.
Christof Doboczky
Wir rechnen mit den besten Ergebnissen, seit Kärnten zu Staatsmeisterschaften antritt. Wir hoffen, damit die Basis für fünf Europameister zu legen.