Kleine Zeitung Kaernten

Anrainer drehten Musik bei der Uni-Party leiser

Weil Anrainer sich vorab beschwerte­n, musste die ÖH-Party mit „Hintergrun­dmusik“auskommen. Uni klagt über Hürden bei Veranstalt­ungen.

- Thomas Cik Von Thomas Cik

Die einen Besucher sprechen von einer Party mit Hintergrun­dmusik, andere berichten, dass sie Freunde anrufen mussten, um überhaupt zu erfahren, wo der Eingang sei. So leise sei die Party der Österreich­ischen Hochschüle­rschaft (ÖH) vergangene­n Samstag an der AlpenAdria-Universitä­t Klagenfurt abgelaufen – wird erzählt.

Der Grund dafür: Beschwerde­n von Anrainern – die schon vorab erfolgten. „Wir kannten das Thema, deshalb suchte ein Mitarbeite­r des Magistrats vor Beginn der Veranstalt­ung die Uni auf und regelte mit ihnen die Lautstärke“, sagt Raphael Spatzek, Sprecher der Stadt Klagenfurt. Die Lautstärke wurde auf 93 Dezibel geregelt, vor allem die Bässe seien leiser gedreht worden. „Das entspricht dem standardmä­ßigen Vorgehen bei einer Konzertver­anstaltung“, sagt Spatzek. Bei ÖH-Vorsitzend­em Markus Offermanns und Annegret Landes, Sprecherin der Universitä­t, herrscht hingegen immer noch Unverständ­nis. „Abgesehen davon, dass es verfälsche­nd ist, die Lautstärke ohne Besucher, die das ganze dämpfen, zu messen, führen wir uns nicht ungebührli­ch auf“, klagt Offermanns. Es gäbe zwei, drei Partys im Jahr an der Universitä­t, aber selbst bei diesen Anlässen werde es einem schwer gemacht. Wobei der ÖH-Chef nicht die Behörden, sondern die Politik in die Pflicht nimmt. „Man will Klagenfurt als Uni- Offermanns (2. v. r.) klagt über die Auflagen bei der Uniparty: „Hier wird jede Spur von Urbanität unterbunde­n“ versitätss­tandort attraktiv positionie­ren und verhindert gleichzeit­ig jedes Aufkommen von Urbanität“, sagt Offermanns und nennt das Schließen der Freibühne im „Raj“und die Probleme mit Veranstalt­ungen im Lendhafen als Beispiele. Auch Landes äußert Unverständ­nis: „Die Universitä­t ist ein Ort des kulturelle­n Geschehens. Man muss sich fragen, ob das Wohl eines Einzelnen so hochsteht, dass man vielen anderen Menschen etwas unterbinde­n kann, das eine Stadt lebenswert macht.“

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