Anrainer drehten Musik bei der Uni-Party leiser
Weil Anrainer sich vorab beschwerten, musste die ÖH-Party mit „Hintergrundmusik“auskommen. Uni klagt über Hürden bei Veranstaltungen.
Die einen Besucher sprechen von einer Party mit Hintergrundmusik, andere berichten, dass sie Freunde anrufen mussten, um überhaupt zu erfahren, wo der Eingang sei. So leise sei die Party der Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) vergangenen Samstag an der AlpenAdria-Universität Klagenfurt abgelaufen – wird erzählt.
Der Grund dafür: Beschwerden von Anrainern – die schon vorab erfolgten. „Wir kannten das Thema, deshalb suchte ein Mitarbeiter des Magistrats vor Beginn der Veranstaltung die Uni auf und regelte mit ihnen die Lautstärke“, sagt Raphael Spatzek, Sprecher der Stadt Klagenfurt. Die Lautstärke wurde auf 93 Dezibel geregelt, vor allem die Bässe seien leiser gedreht worden. „Das entspricht dem standardmäßigen Vorgehen bei einer Konzertveranstaltung“, sagt Spatzek. Bei ÖH-Vorsitzendem Markus Offermanns und Annegret Landes, Sprecherin der Universität, herrscht hingegen immer noch Unverständnis. „Abgesehen davon, dass es verfälschend ist, die Lautstärke ohne Besucher, die das ganze dämpfen, zu messen, führen wir uns nicht ungebührlich auf“, klagt Offermanns. Es gäbe zwei, drei Partys im Jahr an der Universität, aber selbst bei diesen Anlässen werde es einem schwer gemacht. Wobei der ÖH-Chef nicht die Behörden, sondern die Politik in die Pflicht nimmt. „Man will Klagenfurt als Uni- Offermanns (2. v. r.) klagt über die Auflagen bei der Uniparty: „Hier wird jede Spur von Urbanität unterbunden“ versitätsstandort attraktiv positionieren und verhindert gleichzeitig jedes Aufkommen von Urbanität“, sagt Offermanns und nennt das Schließen der Freibühne im „Raj“und die Probleme mit Veranstaltungen im Lendhafen als Beispiele. Auch Landes äußert Unverständnis: „Die Universität ist ein Ort des kulturellen Geschehens. Man muss sich fragen, ob das Wohl eines Einzelnen so hochsteht, dass man vielen anderen Menschen etwas unterbinden kann, das eine Stadt lebenswert macht.“