Infineon-Roboter zog die Fahne auf
Bundespräsident Alexander Van der Bellen kündigte in Villach Klimaschutz-Initiative mit Staatsoberhäuptern an. In Landesregierung lobte er guten Weg Kärntens.
Für den Bundespräsidenten hisste sogar der autonome Roboter im Infineon-Reinraum die Europa- und Österreich-Fahne. „Die Arbeitswelt wird immer anspruchsvoller“, sagte Alexander Van der Bellen mit Blick auf die Mitarbeiter in den Reinraumanzügen im 4.0Pilotraum. „Wir zeigen in Villach, dass Digitalisierung nicht nur Jobs kostet, sondern auch viele neue Arbeitsplätze schafft. Wir haben heuer schon 400 Leute aufgenommen“, erklärte Vorstand Oliver Heinrich. „Für die neue Fabrik werden auf der Baustelle zeitweise bis zu 1500 Leute arbeiten. Später wird sie viele Zulieferer und Serviceleute benötigen“, sagte Vorstand Thomas Reisinger.
Interessiert hinterfragte der Präsident die digitale Arbeitswelt. Mit Ausbildner Erich Hoffelner berichteten die Lehrlinge Yasmina Cihlar, Brano Abramovic und Ali Ahmadi über ihre Ausbildung zu Mechatronikern und Elektronikbetriebstechnikern, die zwei Doktoranden Barbara Eichinger und Sergei Bauer über Forschungsprojekte an Prozessen und neuen Wafern. „Bei uns arbeiten Roboter und Menschen gemeinsam. Wir wollen in Österreich den Menschen die Angst vor der Digitalisierung nehmen“, so Heinrich.
Für ein Treffen mit Van der Bellen hatten sich 450 Mitarbeiter angemeldet, eine Hundertschaft bereitete ihm einen warmen Empfang, forderte ihn aber auch mit kritischen Fragen zur Bundespolitik. Die Diversität, die bei Infineon mit Mitarbeitern aus 60 Nationen ein Erfolgsfaktor ist, begrüßte Van der Bellen. Zum Klimawandel befragt sagte er: „Fahren Sie mit jedem ab, der den Klimawandel anzweifelt.“Für die UN-Klimakonferenz in Katowice im Dezember in Polen kündigte Van der Bellen eine KlimaschutzInitiative mit weiteren Staatsoberhäuptern an.
Am Vormittag war der Bundespräsident Gast in der Sitzung der Landesregierung und lobte dort nach den Worten von LH Peter Kaiser die positive Entwicklung Kärntens, die Bewältigung der Heta-Krise und den professionellen Umgang mit der Unwetter-Katastrophe.