Fürnitz will „Hub“für Tiefkühlkost werden
Kärnten will Handelstor nach Triest sein und sich in Logistik digital aufstellen. Heute beraten Logistiker in Villach.
Rund 40.000 Unternehmen und 400.000 Beschäftigte in Österreich sind in der Logistikbranche tätig. Eine Branche, die an Bedeutung gewinnt und die sich nicht mehr auf Lager und Transport reduzieren lässt, sondern sich als Wegbereiter für Innovation und als Standortsicherer versteht.
Wie kann Kärnten LogistikChancen für sich generieren? Zu diesem Thema findet heute am FH Campus Villach der erste Kärntner Logistiktag statt. Als Handelstor nach Triest will sich das Logistik Center Austria Süd in Fürnitz bereits einen Namen machen. Zuletzt verbuchte Geschäftsführer Udo Tarmann einen interessanten Neuzugang: Die italienische Firma Logikar fungiert von Fürnitz aus als Amazon-Lieferant für Italien. Digitalisierung und Lebensmittel-Logistik sind weite- Themen am Kongress. „Die Rückverfolgbarkeit von Qualität und Frische rückt zunehmend in den Fokus der Endverbraucher“, sagt Organisator Wolfgang Kubesch, Geschäftsführer der Bundesvereinigung Logistik BVL. Im von extrem hohen Kostendruck und geringen Margen geprägten Lebensmittelmarkt kommt der Logistik als Wettbewerbs- faktor eine immer höhere Bedeutung zu.
Ein volatiles Nachfrageverhalten, eng getaktete Lieferfrequenzen, ein immer größeres Sortiment bei knappen Logistik- und Verkaufsflächen sind Herausforderungen, die die Lebensmittellogistik beschäftigen. Von der Verderblichkeit der Waren ganz abgesehen. Tarmann führt derzeit Investorenre Wolfgang Kubesch, Logistik BVL gespräche im Hinblick auf ein geplantes Tiefkühlverteilzentrum für den Alpen-AdriaRaum. „Auch, weil es immer mehr hochwertige regionale Produzenten gibt.“
Globalisierung – Regionalisierung: In der Logistik gehen beide Prozesse Hand in Hand. Dafür brauche es neben Straßen und Schienen auch eine leistungsstarke digitale Infrastruktur. Auch in der Logistik nimmt der Zugriff auf Daten über mobile Endgeräte zu, ebenso der Stellenwert der Sensorik als Datenquelle für die Überwachung von Lieferprozessen und deren Verbesserungen. Rail-Cargo-Austria-Vorstandsmitglied Erik Regter, einer der heutigen Hauptredner in Villach, gibt daher auch das Postulat vor: „Digitalisierung gehört in der Logistik nachhaltig realisiert.“