Glix glix: Ein Vogel, der zu oft das Weite sucht
Leben und Werk des Glücksvogerls sind noch nicht ausreichend erforscht.
Des Glück is a Vogerl, goar liab, owa scheu. Es losst si schwea faungan, owa fuatg’flogn is glei.
So definiert zumindest das Wienerlied das Glücksvogerl. Ornithologisch betrachtet ist das Tier ja eher schwer dingfest zu machen: Es verzieht sich weder im Winter nach Süden noch scheint es in unseren Breiten fixe Nistplätze zu haben. Auch über die Nahrungsaufnahme (Glücksklee, Glückskekse) ist relativ wenig bekannt. Gewiss scheint nur, dass der Vogel wie die meisten seiner Artgenossen zwei Füße hat. Bei ausgewachsenen Tieren werden diese in Fachkreisen Stelzen genannt. Belegt ist seine Existenz (ähnlich wie bei Bigfoot oder Nessie) nur durch wenige, doch recht unscharfe Vermutungen. Bei der Fortpflanzung aber, da herrscht Klarheit, hundertprozentig sogar: Es bedarf (zumindest) eines Männchens und eines Weibchens.
Trotz all dieser Fragezeichen wohnt dem Menschen eine starke Sehnsucht nach dem Glücksvogerl (wissenschaftlicher Name: Glix glix) inne. Auch heute, wenn beim Lotto „6 aus 45“Millionen ausgeschüttet werden, hoffen viele, von ihm bedacht zu werden. Allein: Es sucht diesbezüglich zu oft das Weite.
Beinhart betrachtet kann das Federvieh heute allein nur wenig ausrichten, um Sie zum Gewinner zu machen. Die Chancen steigen erst dann, wenn Sie (vor Annahmeschluss) einen (korrekt ausgefüllten) Lottoschein aufgeben.
Zurück zum Glix glix: Wenige wissen, dass selbst sein Kot dem Menschen Glück bringen soll. Das ist gewiss ein starker Trost, wenn einem ein solches Zeichen des Himmels zuteilwird. Flüssig ist man deshalb noch lange nicht.