Kleine Zeitung Kaernten

Promotion auf Umwegen

Christian Niemetz schaffte den Spagat von der Musik zur Mathematik.

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Einen etwas anderen Weg zum Erfolg hat der Klagenfurt­er Christian Niemetz hinter sich. Nach seiner Matura widmete er sich der Musik. Er machte zuerst eine Ausbildung am Konservato­rium Klagenfurt und beherrscht mehrere Instrument­e. Danach ging er für ein Musikstudi­um nach Wien, gründete mit drei Freunden das Profistrei­chquartett „Anima“und tourte durch europäisch­e Musikmetro­polen.

„Mit der Mathematik lässt sich auch die Musik logisch erklären. Ein Rhythmus ist auch nur eine Abfolge, die es zu analysiere­n gilt“, erzählt Niemetz. Der heute 38-Jährige hängte die Musik schließlic­h 2005 an den Nagel, um mehr Zeit für seine Familie zu haben. Er begann ein Diplomstud­ium der Mathematik, arbeitete danach jahrelang im Bankwesen und der Unternehme­nsberatung. Im Herbst 2017 nahm er sich eine Auszeit von allem und widmete sich einer Neufindung. „Ohne diese Auszeit hätte ich meine Dissertati­on nie fertig geschriebe­n, erst dann hatte ich den Ehrgeiz dazu“, berichtet der Doktorand.

D ie 2017 fertiggest­ellte Arbeit widmet sich statischen Ansätzen, die einen hohen Informatio­nsgewinn durch eine minimale Anzahl an zielorient­ierten Experiment­en erlauben. Die Versuche fanden im Umfeld der Papier- und Druckindus­trie statt. Heute hat er seine eigene Firma „Unveil-IT“, die sich unter anderem mit künstliche­r Intelligen­z befasst. „Ich helfe Un- ternehmen, Daten von anderen Unternehme­n auszuwerte­n und die wichtigen Informatio­nen für sie herauszufi­ltern“, sagt Niemetz.

Privat verbringt er viel Zeit mit der Familie, seiner Frau und den drei gemeinsame­n Kindern. Die zwei ältesten haben ebenfalls seine Leidenscha­ften geerbt, zum einen die Musik, zum anderen das Interesse an der Mathematik. Außerdem macht der 38-Jährige viel Sport zum Ausgleich, ist gerne in der Natur und geht auch jagen. Seine Liebe zur Musik hat er zum Hobby gemacht und spielt auch weiterhin. „Mit der Musik kann man jede Emotion erzeugen oder unterstütz­en, das ist eine bemerkensw­erte Eigenschaf­t“, sagt Niemetz.

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