Amazon-Alexa lässt Touristiker zappeln
Lieferstopp des US-Internet-Giganten bringt „Leuchtturmprojekt“in Gefahr.
Einem vom Bund gefördertes „Leuchtturmprojekt“, für das Kosten von 400.000 Euro veranschlagt sind, droht frühzeitig das Licht auszugehen. Amazons Alexa, ein „digitaler Sprachassistent“, sollte Urlaubsgästen am Wörthersee den Aufenthalt versüßen. Als „digitaler Concierge“, so die Projektidee, könnte Alexa Antworten auf alle wichtigen Urlauber-Fragen geben. Daten zu 400 konkreten Fragen seien bereits programmiert worden.
Doch nun macht InternetGigant Amazon dem innovativen Plan von Roland Sint, Geschäftsführer der Wörthersee Tourismus-Gesellschaft, einen
Strich durch die Rechnung. 600 Amazon EchoGeräte, auf denen Alexa Dienst versieht, wurden von Sint geordert, das „Werzer’s“in Pörtschach sollte als Pionier vorangehen. Geliefert wurden die Geräte bis heute nicht. „Amazon hat das ursprünglich unterstützte Projekt vorerst gestoppt. Man weiß dort offenbar nicht, wie man damit umgehen soll“, staunt Sint. Der WTG-Chef vermutet, Amazon wolle ähnliche Projekte in den USA selbst testen. Den Lieferstopp durch Privatkäufe zu umgehen, scheitere an den technischen Möglichkeiten. „Ich frage alle 14 Tage, drei Wochen bei Amazon nach, ob es Neues gibt“, sagt Sint. Um das Projekt nicht zu gefährden, implementiere man jetzt ein modifiziertes Sprachmodell in der WTGApp für Smartphones. Dem Ministerium wurde der Verzug gemeldet. „Die Hoffnung, dass das noch funktionieren wird, bleibt“, so Sint. Nachsatz. „Bei einem Innovationsprojekt kann so etwas eben passieren.“