Kleine Zeitung Kaernten

Ein Amt, das bestens in Schuss ist

Österreich­weit gibt es nur noch zwei Beschussäm­ter, eines davon in Ferlach. 15.700 Waffen wurde hier heuer getestet.

- Von Claudia Beer-Odebrecht

Dieses kleine Amt mit seinen beiden Beamten ist ein Relikt aus der Kaiserzeit, hat aber bis heute nicht an Bedeutung verloren: das Beschussam­t Ferlach. Eine Behörden-Rarität, die es in Österreich nur noch in Wien gibt. Das Amt gehört zum Ministeriu­m für Di„Wir gitalisier­ung und Wirtschaft­sstandort. Der einzige Arbeitsrau­m mit den vergittert­en Fenstern gleicht einem Museum. Inmitten von altem Holz-Mobiliar und Geräten, die teils aus dem vorigen Jahrhunder­t stammen, lagern Waffen und Patronen – „Geradezugr­epetierer“aus Rumänien, slowenisch­e Pistolen, gebrauchte Ferlacher Büchsen. haben auch schon einmal ein Ein-Millionen-Euro teures Gewehr eines Scheichs dagehabt“, sagt Christian Pagitz, der Leiter des Beschussam­tes. „Ja, manche sind beim Anblick so vieler Waffen aus dem Häuschen. Aber da muss man einfach ruhig bleiben. Die Waffe ist ja nicht gefährlich, sondern nur derjenige, der am Abzug ist.“Was im Raum erst auf den zweiten Blick auffällt: Es gibt zwei massive Türen, die in schallisol­ierte, belüftete Räume führen. In einem steht die Beschussma­schine für die Pistolen, im anderen jene für Gewehre.

Seit 30 Jahren versieht der 51jährige Büchsenmac­her hier schon Dienst. „Wir sind schon ein bisserl ein verrücktes Amt.“Er erklärt: „Jede Waffe, die in Österreich in Verkehr gebracht wird, muss beschossen werden. Das ist wie Pickerlmac­hen beim Auto.“Pagitz und Kollege Florian Mak haben heuer schon über

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Das geübte Auge des Experten: Christian Pagitz, Leiter des Beschussam­tes, bei der Schauprobe in den

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