Kleine Zeitung Kaernten

Informatio­n

- Caroline Peters,

Es ist eine schöne Zusammenar­beit. Mit ihm treffe ich mich gut. Ich verstehe, warum er was macht und wie er das meint. Er kommt aus einer anderen Theatertra­dition und findet es normal, dass ein Schauspiel­er ein eigenständ­iges künstleris­ches Wesen ist und die Arbeit eine Wechselbez­iehung ist. Er war ja vorher Schauspiel­er, insofern kennt er die andere Seite. Im deutschspr­achigen Raum ist es ja oft so: Der Regisseur ist eine Gott, und Text und Schauspiel­er müssen sich dem unterordne­n. Ich sehe das oft nicht so ganz ein. Wir stehen doch da und verkaufen das 50 Vorstellun­gen lang!

Glauben Sie, dass der Humor in diesem Film auch in Deutschlan­d und der Schweiz funktionie­rt?

Humor ist die härteste Währung der Welt. Entweder die Leute lachen oder sie lachen nicht. Man kann das nicht debattiere­n. Humor ist, wenn alle lachen. Dann hat es funktio-

geboren am 7. September 1971 in Mainz. Schauspiel­erin und Ensemblemi­tglied am Wiener Burgtheate­r.

u.a. Adolf-Grimme-Preis, Schauspiel­erin des Jahres (2016, 2018), Nestroy.

Graz-Premiere morgen im Cineplexx (18.30 Uhr) und im Schubertki­no (20 Uhr). Kinostart: 30.11.

Preise:

„Womit haben wir das verdient?“:

niert. Und dann sollen sie auch noch über das lachen, was man selber komisch findet. Bei der Premiere beim Filmfest Zürich haben die Leute sehr viel gelacht. Ganz klassisch in der Schultheat­ergruppe. Und meine Eltern waren ganz große Theaterfan­s und haben uns schon sehr früh mitgenomme­n. Meine Mutter hat keine Unterschie­de zwischen Kindern, Jugendlich­en und Erwachsene­n gemacht. Sie fand, alles muss für alle funktionie­ren. In meiner Familie sind auch alle Akademiker. Jeder hat etwas Anständige­s gelernt und ist dann Professor geworden. Dahingehen­d war meine Wahl eine ungewöhnli­che. Ich habe mir gedacht: Wenn ich das nicht wenigstens ausprobier­e mit der Schauspiel­schule, werde ich den Rest meines Lebens denken: Hättest du das doch ausprobier­t! Das musste ich verArt

hindern. Lieber ausprobier­en und auf die Schnauze fallen und weiter versuchen. Ich musste dann nichts Anständige­s lernen.

Wie blicken Sie der neuen Saison unter Martin Kusˇej an der Burg entgegen?

Ich bin total neugierig. Ich für mich war sehr in der Stimmung für einen Wechsel. Jetzt kommt der Wechsel zu mir, und ich kann in der schönen Stadt wohnen bleiben. Ich hoffe, wir propagiere­n hier die offene Gesellscha­ft – egal, was drumherum passiert. Ich erwarte mir Einiges, wenn Kuˇsej sagt, er sieht das Burgtheate­r eher internatio­nal und nicht als nationales Monument. Ich bin gespannt, ob sich das umsetzen lässt.

Was schätzen Sie an Wien?

Das ist ein schlimmes Klischee, aber für mich ist es so typisch Wien: die Kaffeehäus­er. Es ist ein phantastis­ches gesellscha­ftliches Konzept: ein Ort, wo ich alleine öffentlich sein kann und trotzdem unter Menschen bin.

 ?? LUNA-FILM, APA ?? Was zeichnet denn die Arbeit mit ihm aus? Caroline Peters, im großen Bild in ihrem neuen Kinofilm, hat derzeit viele Gründe zum FeiernWie sind Sie mit dem Theater sozialisie­rt worden?
LUNA-FILM, APA Was zeichnet denn die Arbeit mit ihm aus? Caroline Peters, im großen Bild in ihrem neuen Kinofilm, hat derzeit viele Gründe zum FeiernWie sind Sie mit dem Theater sozialisie­rt worden?

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