50 Züge in Kärnten von Streik betroffen
Zwischen 4000 und 5000 Fahrgäste mussten gestern zwischen 12 und 14 Uhr auf ihre Züge warten: Der Streik wurde von den Passagieren aber gelassen aufgenommen.
Eines ist verwunderlich: Kaum jemand regte sich auf. Man hatte Hunderte wütende Zugpassagiere erwartet, doch auf den Bahnhöfen zwischen Mallnitz, Villach und Klagenfurt war gestern um 12 Uhr eher Gelassenheit angesagt. Manche Bahnhöfe waren sogar völlig verwaist: Ganz nach dem Motto „Es wird gestreikt und keiner geht hin.“
Die ÖBB waren, wie es scheint, gut vorbereitet: In Klagenfurt schenkten Irina Topel- zer und Sandra Felsberger wartenden Kunden Kaffee aus und viele Mitarbeiter informierten die Wartenden. Alfred Koraschnig nahm den Kaffee dankend an: „Ich wollte um 12.02 Uhr fahren, jetzt warte ich einmal ab.“Auf den Bahnsteigen und Bahnhofsgängen in Villach herrschte teilweise überhaupt Geisterstimmung. Man hatte den Eindruck: Die Menschen blieben den Bahnhöfen fern. Bis kurz vor 12 Uhr wusste man noch nicht, ob überhaupt alle Lokführer an den Streiks teilnehmen würden. Kurz nach Mittag trudelten dann aber die Verspätungen ein und es war klar: Bis 14 Uhr würde nichts mehr gehen. Langsam trafen dann auch die verärgerten Gäste ein, wie Pascal Meijboon am Bahnhof Villach: „Mein Chef wird sich nicht darüber freuen, dass ich zu spät komme.“In Klagenfurt saß der HTL-Schüler Daniel Schumi (16) fest: „Ich hatte zwei Stunden früher Schule aus und habe mich schon auf Zuhause gefreut. Jetzt muss ich zwei Stunden warten.“
wieder normal funktionierte, dauerte es aber noch bis in die Abendstunden. Für ÖBB-Pressesprecher Herbert Hofer war jedoch klar: „Unsere Prämisse ist es nicht, so etwas auf dem Rücken der