Naturschutz unter großem Zeitdruck
Das Land Kärnten muss bis zum Jahresende weitere 15 Natura-2000-Schutzgebiete ausweisen.
Österreich hat sich mit dem EU-Beitritt dazu verpflichtet, Europaschutzgebiete für seltene Tier- und Pflanzenarten auszuweisen, die sogenannten Natura-2000-Gebiete. Doch Österreich ist säumig. Allein in Kärnten müssen bis zum Ende dieses Jahres 20 neue Schutzgebiete ausgewiesen werden. Seit 2013 läuft ein Vertragsverletzungsverfahren vonseiten der EU.
Aufgrund des Termindrucks hat die Landesregierung in ihrer letzten Sitzung fünf neue Schutzgebiete festgelegt (siehe nebenstehende Liste). Am 4. Dezember sollen fünf weitere beschlossen werden.
Bei diesen handelt es sich um die Hohen Tauern, die Nockberge sowie die Gebiete Kosiak, Ingolsthal und St. Martiner Moor. Natürlich sorgt die geplante Ausweisung für Aufregung unter den Grundbesitzern, weil sie sich zu wenig darüber informiert haben, welche Bewirtschaftung in einem Natura-2000-Gebiet erlaubt bleiben wird. Aufgrund dieser Unsicherheiten hat das Naturschutz-Referat von Landesrätin Sara Schaar (SPÖ) zahlreiche Gespräche mit den Grundbesit- zern geführt. Das wird laut Schaar auch bei den restlichen noch auszuweisenden Gebieten so sein. Bei diesen Veranstaltungen werden alle erlaubten Maßnahmen und ManagementPläne dezidiert erklärt und aufgelistet.“Auch Agrarreferent Landesrat Martin Gruber (ÖVP) will die Kommunikation mit den Betroffenen aufrechterhalten: „Ohne Zustimmung der Betroffenen gibt es keine weiteren Schutzgebiete.“
Über die weitere Vorgangsweise wird es nach der Regierungssitzung in der nächsten Woche weitere Abstimmungsgespräche geben.
NEU UNTER SCHUTZ
und Umgebung. Auf einer Fläche von 85 Hektar werden seltene Tier- und Pflanzenarten geschützt.
Das Gailrevier umfasst die Patern Aue, die Luggauer Böden und die Pergola Sümpfe.
Der Flussabschnitt zwischen der BlaikenLavantbrücke in St. Andrä und der Drau bei Lavamünd im Bereich des Kraftwerks Koralpe.