Der VSV steckt in der Krise: Sportlich läuft es beim Schlusslicht nicht. Nun ist auch das komplette Ärzteteam zurückgetreten.
„Zurück zu den Basics“, lautet die Devise von Gerhard Unterluggauer. Der Trainer nimmt seine Spieler in die Pflicht und muss den Adlern neues Selbstvertrauen einhauchen.
Es wird eine schwierige Saison mit einigen Hochs und Tiefs. Die Neustrukturierung der Mannschaft wird einige Zeit dauern. Wir haben einen langfristigen Plan und wollen etwas aufbauen“, hieß es bei der Pressekonferenz des EC Panaceo VSV zu Beginn der Meisterschaft. Aussagen, die ganz Eishockey-Österreich honorierte. Der geplante Weg, einheimische Spieler zu forcieren, stieß auch unter den Fans auf große Zustimmung. Zumindest bis zum 0:5-Heimdebakel gegen Linz. Von der anfänglichen Aufbruchsstimmung ist nach 23 Spielen und 17 Niederlagen nicht mehr viel übrig geblieben.
Am wenigsten Schuld trifft dabei die jungen Talente wie Felix Maxa, Benjamin Lanzinger oder Alexander Lahoda, die sich im Laufe der Saison stetig und merkbar weiterentwickelt haben und ihr Potenzial fast immer voll ausschöpfen. „Ich nehme alle in die Pflicht. Die erfahrenen Spieler kennen solche Situationen, von denen sollte nun die richtige Reaktion kommen. Für die Youngsters ist es ein Teil des Lernprozesses, da müssen sie jetzt durch“, analysiert Gerhard Unterluggauer die Lage.
Für den Trainer war die Pleite gegen die Black Wings die Folge der zwei Niederlagen am vergangenen Wochenende: „Wir waren gegen Fehervar und Dornbirn äußerst knapp dran, am Ende mussten wir zwei Mal ohne Punkte die lange Heimreise antreten. Das war verständlicherweise für alle frustrierend.“
Auffallend war vor allem die negative Körpersprache nach dem dritten Gegentreffer der Black Wings. Die Adler schienen sich zum ersten Mal in dieser Saison vorzeitig mit einer Niederlage abgefunden zu haben. „Ich kann die Jungs irgendwie verstehen. Wir müssen jetzt wieder Selbstvertrauen sammeln“, gibt Unterluggauer zu und weiß auch wo er mit dem Team ansetzen wird: „Wir müssen wieder zurück zu den Ba-
sics. Wenn wir die Kleinigkeiten richtig machen und immer wieder kleine Erfolgserlebnisse erzielen, wird auch die Energie zurückkommen.“
Vom im Sommer eingeschlagenen Weg will sich trotzdem niemand im VSV-Umfeld abbringen lassen. Die nächsten Monate und sogar Jahre werden zeigen, ob es der richtige ist.
Das VSV-Ärzteteam gab gestern zu allem Überfluss seinen Rücktritt bekannt. Grund soll ein auferlegtes Behandlungsverbot bei manchen Spielern gewesen sein, was Peter Peschel bestreitet: „Es hat in der Vergangenheit immer wieder Auffassungsunterschiede gegeben, dennoch kam die Kündigung überraschend. Ich hoffe dennoch, dass es in den nächsten Tagen noch zu einem klärenden Gespräch kommen wird“, so das Vorstandsmitglied.