Pickerl für Schrott-Auto: Mechaniker verurteilt
Fünf Jahre Haft wegen Amtsmissbrauch für 47-Jährigen. Mängel des Pkw fielen erst beim Wiederverkauf auf.
Die FPÖ schimpfte ihn noch im Landtagswahlkampf 2018 einen „KabarettProfessor“. Nun gibt der frühere Grünen-Chef und Landesrat Rolf Holub sein Comeback auf der Kabarett-Bühne. „Es bleibt alles ganz anders“nennt sich das Programm, das der für seinen Wortwitz bekannte Holub Freitagabend im Klagenfurter Eboardmuseum zum Besten geben wird. Politisches Kabarett aus der Innenperspektive. „Weisheiten, Nichtweisheiten, Binsenweisheiten“, kündigt Holub an. „Es wird eine Rückschau auf das, was ich gelernt habe.“Erlebnisse im Hypo-U-Ausschuss, verbale Scharmützel im Landtag, Klagen politischer Gegner. Ein fertiges Programm sei das nicht, eher „ein Probelauf, um zu schauen, was den Menschen gefällt“.
Nicht nur musikalisch unterstützt wird er dabei von Herbert Brandstätter, SPÖGemeinderat in Frauenstein. „Wenn sie was lernen wollen, kommen sie“, sagt Holub in Richtung Politik. „Einige Kollegen aus der Regierung haben schon Karten reserviert.“Er müsse aufpassen, dass er „nicht geklagt werde“, erklärt der langjährige GrünenFrontmann. Vor dem Auftritt kränkelt Holub ein wenig, die Stimme ist angeschlagen: „Dabei habe ich doch bei der Wahl schon so viele Stimmen verloren.“ Holub will einen „fröhlichen Abend“ Durchgerostete Radkästen, Korrosionsschäden am Unterbau, ein unsicherer Treibstofftank – das sind nur einige der schweren Mängel, die der angeklagte Kfz-Mechaniker bei seiner ersten Überprüfung des Autos im Jahr 2016 festgestellt hatbemerkte te. Einen Monat später kam der Besitzer mit dem Wagen wieder in die Werkstatt. Offensichtliche Teile wie die Bremsscheiben oder der Auspuff waren erneuert, der Unterboden war neu gespritzt. Dass die Schäden teilweise nur übertüncht waren, der Mechaniker nicht und stellte ein Pickerl aus. Dafür wurde er nun wegen Amtsmissbrauch zu fünf Monaten bedingter Haft verurteilt.
Vor Gericht gab der in die Irre geführte aber nachlässige Mann zu, diverse Tests am Fahrzeug nicht durchgeführt zu haben. Gefälligkeit sei das Pickerl aber keine gewesen. „Ich kannte den Autobesitzer gar nicht“, sagte der 47-Jährige. Beim Weiterverkauf des Suzuki fiel der Schwindel letztendlich auf.