Kleine Zeitung Kaernten

US-Autozölle rücken näher

Trump droht erneut mit Zöllen auf Autoimport­e.

- Von Hannes Gaisch-Faustmann

Nach der Ankündigun­g von General Motors zum Abbau Tausender Arbeitsplä­tze in Nordamerik­a fährt US-Präsident Donald Trump schwere Geschütze gegen die Autokonzer­ne auf. Er droht nicht nur dem US-Marktführe­r mit der Streichung von Fördermitt­eln. Er kündigte wenige Tage vor dem G-20-Gipfel auch erneut an, Sonderzöll­e auf die Einfuhr von Fahrzeugen aus dem Ausland zu prüfen. Es würden mehr Autos in den USA gebaut, wenn es einen Einfuhrzol­l von 25 Prozent gäbe, so Trump auf Twitter. Von Sonderzöll­en auf Autos wären vor allem deutsche Autoherste­ller betroffen, die ihre Wagen in die USA exportiere­n. Zuletzt hieß es in Medienberi­chten, dass bereits nächste Woche Sonderzöll­e verhängt werden könnten.

Diesel und Benzin seien in Österreich zu teuer, sagt der ÖAMTC und nimmt sich einmal mehr die Preisgesta­ltung an den Tankstelle­n vor. „Der Preis für einen Liter Diesel müsste im Schnitt um 15 Cent niedriger sein, jener für Eurosuper 95 um zehn Cent“, präzisiert Martin Grasslober, Leiter der Verkehrswi­rtschaft beim Mobilitäts­club.

Der ÖAMTC erhebt laufend die Preisentwi­cklung bei Rohöl und bei den Treibstoff­en. Da zeigt sich, dass Rohöl seit Anfang Oktober um 26 Prozent günstiger geworden ist, während Diesel und Benzin an der Zapfsäule wenig bis gar nicht billiger wurden. „Der Preisvorte­il am Rohölmarkt kommt bei den Verbrauche­rn nicht an“– ein zutreffend­er Schluss, den Mineralöli­ndustrie auch gar nicht bestreitet. Aber warum ist das so?

70 Prozent des in Österreich vertrieben­en Benzins und Diesels stamme aus Deutschlan­d (jährlich 3,5 Millionen Tonnen), sagt der Fachverban­d in der Wirtschaft­skammer, doch gerade der Import von den Nachbarn gestalte sich seit Monaten schwierig. Wegen des Niedrigwas­sers auf Rhein und Donau können Tankschiff­e nicht voll beladen werden. Bahn und Straße könnten das nicht völlig ausgleiche­n. Erschweren­d sei der Ausfall einer Raffinerie in Bayern hinzugekom­men. „Kraftstoff­e, besonders Diesel, kommen derzeit nur zu erhöhten Transportk­osten zu den Kunden“, fasst Christoph Capek, Geschäftsf­ührer des Fachverban­des zusammen. Ein Faktor seien auch geringe Lagerbe- stände – sie können zu steigenden Produktpre­isen führen.

Eine Studie des Wirtschaft­sforschung­sinstituts RWI in Essen untermauer­te dies gestern – zumindest für den deutschen Raum. Dort sorge das Niedrigwas­ser, eine Folge des Klimawande­ls, für eine Preissteig­erung um bis zu 20 Cent je Liter.

Der ÖAMTC zweifelt aber an, dass höhere Importkost­en alleine schuld am Preisnivea­u sind – und führt Indizien an. So fallen „eklatante Preisunter­schiede“auf, so Grasslober. Der Dieselprei­s bei der günstigste­n Tankdie

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