Im Schnellschach nicht zu besiegen
Magnus Carlsen verteidigte in London seinen Weltmeistertitel erfolgreich. 2020 findet die nächste WM statt – vielleicht in Wien.
Die Verwunderung war groß, als Magnus Carlsen in der zwölften Partie im klassischen Schach Remis anbot. Der Norweger stand bei der Entscheidungspartie der Schachweltmeisterschaft in London gegen seinen Herausforderer Fabiano Caruana deutlich besser. Durch das zwölfte Remis in der zwölften Partie – das hatte es zuvor bei keiner Schachweltmeisterschaft gegeben – wurde das Tie Break notwendig und in diesem zeigte der Norweger, dass er mit der Entscheidung, Remis anzubieten, absolut recht hatte. Im Schnellschach rechnete Carlsen wesentlich präziser als sein Gegenüber und bestrafte Fehler, die bei nur 25 Minuten Bedenkzeit zu erwarten waren, eiskalt. Zweieinhalb Punkte benötigte Carlsen aus den vier Schnellschachpartien, er gewann gleich die ersten drei Partien. Der Sieg in der
Die Erleichterung ist Magnus Carlsen deutlich anzusehen
zweiten Begegnung war eine Machtdemonstration.
Garri Kasparow, selbst viele Jahre Weltmeister, zweifelte nach dem Remis in der zwölften klassischen Begegnung an der Nervenstärke Carlsens. Nach seinem Triumph im TieBreak twitterte er: „Carlsens Level im Schnellschach ist beeindruckend. Wir spielen alle schlechter, wenn wir schneller spielen. Aber er verliert am
wenigsten Stärke – nur etwa 15 Prozent. Dieses Format ist ein großer Vorteil für ihn.“
2013 gewann Carlsen den Weltmeistertitel gegen Viswanathan Anand, verteidigte den Titel gegen den Inder erfolgreich im Jahr 2014 und besiegte 2016 Sergej Karjakin. 2020 kommt es zum nächsten WMKampf – möglicherweise in Wien. Der ÖSB hat sich um die Austragung beworben.