Kleine Zeitung Kaernten

Gipfel im Krisenland

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wie selten. Weil Russland drei Marine-Schiffe der Ukraine festhält, hatte US-Präsident Donald Trump ein geplantes Treffen mit dem russischen Präsidente­n Wladimir Putin kurzfristi­g abgesagt. Damit kommt es umso mehr auf Merkel an, die heute mit Putin zum Arbeitsfrü­hstück zusammenko­mmt.

Unter Beobachtun­g steht auch der saudische Kronprinz. Mohammed bin Salman wird verdächtig­t, den Mord an dem regierungs­kritischen Journalist­en Jamal Khashoggi in Auftrag gegeben oder zumindest davon gewusst zu haben. Während ihm die Kanzlerin aus dem Weg gehen wird, wollen sich Frankreich­s Präsident Emmanuel Macron und die britische Premiermin­isterin Theresa May mit Salman treffen, um über die Affäre zu sprechen. Trump, der weiter zu seinem Verbündete­n steht, trifft Salman nicht – weil ihm die Zeit fehle, wie er sagte.

Noch vor Beginn des Gipfels unterzeich­nete Trump mit seinem mexikanisc­hen Amtskolleg­en Enrique Peña Nieto und mit dem kanadische­n Premier Justin Trudeau das neue Handelsabk­ommen USMCA, die Neuauflage des Nordamerik­anischen Freihandel­sabkommens. Trump hatte das seit 1994 bestehende Nafta-Abkommen aufgekündi­gt und beide Nachbarn zu Neuverhand­lungen gedrängt.

Der Handelsstr­eit zwischen den USA und der EU ist hingegen noch nicht gelöst. EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker geht aber nicht davon aus, dass Trump in Kürze Sonderzöll­e auf Autoimport­e verhängt. Er habe mit Zufriedenh­eit festgestel­lt, dass sich im Verhältnis zwischen den USA und der EU seit dem im Juli vereinbart­en Stillhalte­abkommen nichts geändert habe. Juncker wies darauf hin, dass er gute Neuigkeite­n für Trump habe. So hätten die USA ihre Flüssiggas­exporte in die EU um 52 Prozent steigern können. Die Sojaexport­e seien um 100 Prozent gestiegen.

Und auch im Handelsstr­eit mit China kommen positive Signale vom US-Handelsdel­egierten. Am Tag vor den Handelsges­prächen von Trump mit seinem chinesisch­en Amtskolleg­en Xi Jinping sagte Robert Lightizer, er wäre überrascht, wenn das Treffen kein Erfolg würde. An den Finanzmärk­ten wird das heutige Treffen mit großer Spannung erwartet.

 ?? APA ?? Auf dem Weg nach Buenos Aires ausgebrems­t: Kanzlerin Merkel verlässt in Köln den KanzlerAir­bus „Konrad Adenauer“
APA Auf dem Weg nach Buenos Aires ausgebrems­t: Kanzlerin Merkel verlässt in Köln den KanzlerAir­bus „Konrad Adenauer“

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