Okkulte Frauenbande: Opfer brechen Mauer des Schweigens
Täglich wird die Liste der Geschädigten länger. Einem Mann nahm das Trio 60.000 Euro ab. Polizei bittet um Hinweise.
Pendel, Engel, Flüche, Drohungen: Den okkulten, aber vor allem kriminellen Machenschaften der im Zusammenhang mit einem Mord in Villach, mehreren Brandstiftungen und Dutzenden Betrügereien verhafteten Frauenbande ist auch ein 74-jähriger Kärntner zum Opfer gefallen. „Ja, es gibt einen weiteren Fall“, bestätigt Gottlieb Türk, der Leiter des Landeskriminalamtes. Dem 74-Jährigen sollen von den drei Frauen aus dem Raum Villach insgesamt 60.000 Euro herausgelockt worden sein.
Die Kriminalisten verfolgen auch Hinweise, wonach mehrere Betrugsopfer in den vergangenen Tagen ungebetenen Besuch von Familienangehörigen der in Untersuchungshaft sitzenden tatverdächtigen 47-Jährigen bekommen haben. „Die Polizeiinspektionen sind sensibilisiert, solchen Wahrnehmungen aus der Bevölkerung nachzugehen“, so Türk. Worum es bei den Besuchen geht, ist noch nicht geklärt. Es gibt Vermutungen, wonach weiter Angst vor den vermeintlich übersinnlichen Kräften einer der Täterin geschürt werden könnte.
gehen in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Einvernahmen zu dem Fall weiter. Auch erwarten die Kriminalisten weitere Ergebnisse von Spurenauswertungen. Außerdem gilt es Unterlagen, die bei mehreren Hausdurchsuchungen sichergestellt worden sind, auszuwerten. Hier müssen auch IT-Spezialisten beigezogen werden.
Türk: „Wir können nur alle Mitbürger, die Kontakt zu den Tatverdächtigen hatten, dringend bitten, sich bei uns zu mel- den. Jedes noch so kleine und auf den ersten Blick unwesentlich erscheinende Detail kann weiterhelfen, weitere Machenschaften aufzudecken.“Alle Informationen werden von den Kriminalisten streng vertraulich behandelt.
Geschädigte sollen keine Angst vor Anzeigen haben. Für den Staatsanwalt ist jede Anzeige „Werkzeug“zur weiteren strafrechtlichen Verfolgung in dem undurchsichtigen Fall. Hinweise werden unter Tel. 059133-20 3333 entgegengenommen.
Wir ersuchen Geschädigte,der Polizei Vertrauen zu schenken. Nur so wird es gelingen, alle Hintergründe wirklich ausleuchten zu
können.