Geister und die Gier nach Geld
Seit einer Woche sitzen drei Frauen aus dem Raum Villach in Haft. Ihnen werden Mord, Brandstiftung und Betrug vorgeworfen. Mittlerweile belasten sich die Frauen mit ihren Aussagen gegenseitig.
Selbst langjährige Polizisten sind erschüttert. Erschüttert über das kriminelle Netzwerk, das drei Frauen aus dem Raum Villach in den vergangenen Jahren gesponnen haben sollen. Heute vor einer Woche wurden eine 43-, eine 47und eine 61-Jährige verhaftet. Ihnen wird Mord, Betrug und Brandstiftung vorgeworfen. Alle drei sitzen seitdem in Untersuchungshaft. Für die Frauen gilt die Unschuldsvermutung.
Ein Tatort dieses unglaublichen Kriminalfalles ist ein Haus in Sattendorf am Ossiacher See. Was sich dort abgespielt haben soll, zeigt das perfide und hartnäckige Vorgehen der Tatverdächtigen, denen es wohl nur um eines ging: Geld. In dem Haus wurde am 20. Juni dieses Jahres ein Feuer gelegt. Von einer der drei Frauen, davon geht die Polizei aus.
Die Tatverdächtigen sind beim Hauseigentümer, einem Pensionisten, jahrelang ein und aus gegangen. Die 43-Jährige habe dort eineinhalb Jahre gewohnt und als Haushälterin gearbeitet – von Anfang 2016 bis Mitte 2017.
Der Mann soll der Frau immer wieder Geld gegeben haben. Nicht nur ihr, auch der 47- Jährigen und der 61-Jährigen, die mit dem Pensionisten das Interesse an der Esoterik teilten. Alleine die 47-Jährige soll dem Mann innerhalb von drei Tagen 30.000 Euro herausgelockt haben. Die Tatverdächtigen dürften durch falsche Angaben und Versprechen insgesamt Zehntausende Euro von dem Mann ergaunert haben.
Damit nicht genug: Als der Pensionist im Oktober 2016 ins Krankenhaus musste, unterzeichnete er laut Ermittlungen ein Testament, in dem er die 43Jährige als Erbin einsetzte. Diese war gleichzeitig Testamentszeugin. Im Mai 2017 gab es ein weiteres Testament. In dem war plötzlich die 47-Jährige die Alleinerbin. Auch dieses Testament wurde von der 43-Jährigen bezeugt. Im April 2018 bestätigte der Mann seinen letzten Willen mit einer zusätzlichen schriftlichen Erklärung.
Wenige Tage später, am 12. Mai, starb der Pensionist im Alter von 95 Jahren in einem Krankenhaus. Eines natürlichen Todes, wie man damals attestierte. Eine neuerliche Untersuchung kann es, trotz Verdachtsmomenten, nicht geben. Die Leiche wurde eingeäschert.
Fest steht:
der Verlassenschaftsabwicklung erlebte die mutmaßliche Erbin, die 47-jährige