„Die Jahre beim KAC waren die schönsten meiner Karriere“
Ex-Meister-Trainer Lars Bergström ist zu Besuch in Klagenfurt. Der 62-Jährige plaudert über das Niveau der Liga, die Legionäre und Nick Petersen.
Was führt Sie wieder nach Klagenfurt?
einmal
Ich hatte einige geschäftliche Termine, aber vor allem bin ich hier, um den KAC zu sehen. Im TV habe ich schon Spiele gesehen, aber live in der Halle war es mein letztes Match als KAC-Trainer. Es ist meine zweite Heimat, ich fühle mich total wohl hier.
Sie sind mit fünf Saisonen der längstdienende Coach der Rotjacken in den letzten 40 Jahren. Wie sieht Ihre Bilanz dieser spannenden Zeit aus?
Ich bin dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Die Unterstützung war riesengroß, ich hatte gute Spieler und konnte viele junge Kräfte in die Mannschaft integrieren. Als ich 2003 aufgehört habe, waren fast 75 Prozent des Teams unter 23 Jahren. Obwohl ich mit Lulea als Trainer und Manager viel erreicht habe, waren die Jahre in Klagenfurt für mich die schönsten. Thomas Koch feierte mit 16 Jahren bei mir sein Debüt in der Kampfmannschaft, nun ist er mit 35 Jahren der Älteste im Team.
Sie haben das Spiel gegen Salzburg gesehen, wie hat Ihnen die Partie gefallen?
Die Stimmung in der Halle war gut, die Fans sind noch immer toll. Die Eishalle gefällt mir einfach, der Kabinenneubau war sehr wichtig. Die Partie war gut, schnell und mit vielen Möglichkeiten auf beiden Seiten. Aber beim KAC hat der letzte Biss gefehlt, daher hat aus meiner Sicht am Ende Salzburg verdient gewonnen. Es hätte aber auch anders kommen können, wenn dem KAC das 2:0 nach der großen Chance geglückt wäre, dann hätte Salzburg nicht den Ausgleich geschossen. Es waren wieder diese Kleinigkeiten, die ein Match entscheiden und diese waren nicht auf der Seite des KAC. Für mich verfügen die Klagenfurter über ein gutes Team mit einem tollen Trainer und mit einer perfekten Organisation im Hintergrund.
Was halten Sie von Nick Petersen?
Er war einer der besten Spieler auf dem Eis, er arbeitet gut und unterstützt seine Mitspieler. Ein technisch versierter Bursche mit einem guten Auge für den perfekten Pass, der auch Tore schießen kann. Aber die ganz Linie ist gut, Koch ist nach wie vor eine starke Kraft.
Wie ordnen Sie dieser Partie ein?
das
Niveau
Es war ein absolut gutes Niveau. Ich bin überzeugt, dass man es mit fast allen starken Ligen in Europa vergleichen kann. Der Unterschied zum Beispiel zu Schweden ist, dass hier zwischen der ersten und vierten Linie ein Leistungsunterschied da ist, was bei uns aber nicht der Fall ist. Für mich persönliche wäre eine Reduzierung ein guter Weg. Dadurch würden die Österreicher mehr Eiszeit erhalten und in Schlüsselpositionen öfters drankommen. Dies wäre für das Nationalteam hilfreich, denn die Erfolge des Teams, sind auch der Status für das Land. Man sollte lieber starke Legionäre holen, die dann Vorbilder sind und helfen, dass Eishockey zu entwickeln. Da könnte man sich viele mittelmäßige Legionäre ersparen.
Über 90 Spieler aus Schweden sind in der NHL engagiert. Warum ist das so?
In Schweden wird am Tag an den individuellen Stärken der Spieler gearbeitet, am Abend dann mit dem gesamten Team trainiert. Im Alter zwischen 16 und 20 Jahren sind wir zurzeit einer der besten auf der Welt. Die Jugendarbeit ist einfach exzellent bei uns.
Was machen Sie nun?
Ich habe mich vor zwei Jahren als Generalmanager von Lulea zurückgezogen, jetzt arbeite ich wieder etwas entspannter in der Akademie, die ich Ende der 80er-Jahre
aufgebaut habe.