Kleine Zeitung Kaernten

„Manchmal kommt das Ego heraus“

Österreich­s derzeit stärkster Kombiniere­r Mario Seidl (25) hat nach seinem ersten Weltcupsie­g in Ruka auch mit Rang fünf bzw. acht in Lillehamme­r aufhorchen lassen. „Der Saisonauft­akt war genial.“

- Von Denise Maryodnig Auf die Frage

Er ist mit seinem ersten Weltcupsie­g und Selbstvert­rauen von Ruka im Gepäck nach Lillehamme­r gereist. An jenen Ort, den er bisher mit einer kleinen Hassliebe begegnete. „Ich war hier zuvor noch nie in den Top 10, deshalb sind Platz fünf und acht schon ansprechen­d. Die Strecke ist von den Höhenmeter­n ziemlich zäh und die Abfahrten sind die selektivst­en im ganzen Weltcupzir­kus“, erzählt Mario Seidl, der bereits im Sommer mit Topergebni­sse aufhorchen ließ. Seinen Debütsieg in Ruka lässt der 25-Jährige gern Revue passieren, „denn das Gelbe Trikot zu tragen, war schon megageil. Vor allem hat es mich gefreut, dass ich es taktisch und auch mental so gut nach Hause gebracht habe. Ich glaube, dass ich mir meine Körner inzwischen richtig gut einteile“.

Für Seidl ist es in erster Linie wichtig, dass er sein Sprungnide­r veau hoch hält sowie in der Loipe von Jahr zu Jahr zulegt: „Das gelingt mir heuer bisher gut und vor allem stimmt zusätzlich eben auch die Konstanz. Nur gestern fühlten sich die Beine nach dem Laufen und vor dem Springen wie Kaugummi an.“

nach der Nordischen Heim-WM in Seefeld lässt er sich ungern in die Karten blicken: „Die ist zu weit weg. Aber es tut gut zu wissen, Anstoßen erlaubt: Rehrl (links) mit Zimmerkoll­ege Seidl dass ich auf der Schanze top bin und auch läuferisch ganz vorne mitmischen kann. Für das Gefühl ist es enorm motivieren­d.“

Mit dem Steirer Franz-Josef Rehrl hat Seidl einen Zimmergeno­ssen, der am Freitag seine Premiere als Dritter auf dem Podest feierte. „Die Stimmung im Zimmer ist genial. Da wir beide gute Springer sind, sprechen wir oft, was wir verbessern können und wo wir was heraushole­n können“, sagt Seidl, Massenstar­t-Weltcup in Lillehamme­r:

1. Riiber (NOR) 131,8 (5. nach dem Langlauf),

2. Frenzel (GER) 123,7 (3.), 3. Rießle (GER) 123,6 (2.), 4. Watabe (JPN) 117,2 (9.), 5. Rydzek (GER) 115,2 (10.), 6. Krog (NOR) 112,9 (1.) ... 8. Seidl 108,2 (14.), 11. Rehrl 105,7 (20.), 15. Fritz 98,2 (18.), 24. Greiderer 90,9 (19.), 25. Klapfer 90,4 (13./alle AUT).

Weltcupsta­nd: 1. Riiber 280, 2. Seidl 177, 3. Frenzel 172, 4. Rehrl 92, 6. Geiger (GER) 88 ...

14. Greiderer 59, 16. Fritz 55.

Heute: Großschanz­en-Bewerb (10.45 Uhr ZDF und 14.05 Uhr ORF eins, jeweils live).

sich selbst als zielstrebi­gen Arbeiter bezeichnet und den Anspruch hat, von Tag zu Tag besser zu werden. Eine Schwäche, die er lüftet, ist sein Ego, „das manchmal herauskomm­t, wobei es als Einzelspor­tler nicht unrelevant ist, aber mir ist eine gute Stimmung im Team selbstvers­tändlich sehr wichtig. Die Balance muss passen“.

Heute folgt der dritte Bewerb in Lillehamme­r (Großschanz­e und 10 km Langlaufen).

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ÖSV/DERGANC

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