Kleine Zeitung Kaernten

Wie eng ist Trumps Beziehung zum Kreml?

- Ingo Hasewend

Donald Trump wütet regelmäßig gegen die RusslandEr­mittlungen des Sonderermi­ttlers Robert Mueller. Sie seien eine Hexenjagd, behauptet der US-Präsident. Dabei legten zahlreiche Recherchen eine enge Verbindung von russischen Stellen zum Chef im Weißen Haus offen und wiesen eine Einflussna­hme auf die Wahlen 2016 nach. Der mehrfach ausge- zeichnete Investigat­ivjournali­st Craig Unger geht in „Trump in Putins Hand“(Econ, 464 Seiten, 22,70 Euro) auf die jahrzehnte­lange Beziehung des New Yorkers zum heutigen russischen Präsidente­n Wladimir Putin, zur Mafia und den Geheimdien­sten ein. Was er in dem Buch an Indizien enthüllt, raubt einem den Atem. Er beschreibt den Machtzirke­l um russische Oligarchen, Mafia-Bosse, offizielle Staatsvert­reter, Wirtschaft­skapitäne und Geheimdien­stler. Wie sie Putins Macht im Kreml sichern und gleichzeit­ig Deals mit Trump abgeschlos­sen haben, hat Unger akribisch recherchie­rt. Er hat unzählige Dokumente ausgewerte­t und mit Ex-Agenten auf beiden Seiten gesprochen. Das Buch ist dabei keine leichte Lektüre, weil sie fundiert alle Informatio­nen preisgibt, um keine Angriffsfl­äche zu bieten. Unger urteilt nicht, dafür fehlen ihm die handfesten Beweise. Das überlässt er Robert Mueller. Aber er untermauer­t den Weg, der Trump in Bezug auf Moskau in keinem guten Licht dastehen lässt.

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