Kitzbühel-Urlaub als Alibi für Mordauftrag?
Neue Details zu sektenähnlichem Frauen-Trio: 47-Jährige soll Komplizin zur Tat angestiftet und unter Druck gesetzt haben.
Drei Frauen aus dem Raum Villach stehen im Zentrum eines der spektakulärsten Kriminalfälle Österreichs: Die Tatverdächtigen (43, 47, 61) sitzen seit der Vorwoche in Untersuchungshaft. Neben Brandstiftungen und Betrügereien in Höhe von mehr als einer Million Euro Schaden, wird der sektenähnlichen Gruppe auch Mord vorgeworfen.
Am 19. Oktober wurde in einem Haus in Villach-Auen eine Pensionistin tot aufgefunden. Die 72-Jährige hatte intensiven Kontakt mit den drei Frauen und teilte ihr Interesse an Esoterik. Das Trio ließ sich dafür fürstlich „entlohnen“. Es lockte der Pensionistin jahrelang große Geldsumme heraus. Alleine die 47-Jährige soll 100.000 Euro kassiert haben.
zu versiegen drohte, verschlechterte sich die Stimmung. So sehr, dass es zwischen 5. und 7. Oktober zur Gewalttat kam. Die 72-Jährige wurde in ihrer Wohnung erwürgt. Mögliches Motiv: Habgier. Die Pensionistin wollte ihr Testament ändern und die als Haupterbin eingesetzte 47-Jährigen leer ausgehen lassen. Das In diesem Haus in Villach wurde die 72-Jährige getötet
war offenbar ihr Todesurteil. Die Tat gestanden hat die 43Jährige. Vor der Polizei beschreibt sie detailliert den Ablauf des Verbrechens.
Dabei belastet sie die 47-Jährige schwer: Diese habe ihr etwa eine Woche vor der Tat gesagt, dass die Pensionistin „sterben müsse, weil sie möglicherweise das Testament ändern will“. Zudem gehe von der 72Jährigen „besonders schlechte Energie aus, die nur durch ihren Tod gereinigt werden“könne, so die 43-Jährige. Die 47-Jährige habe ihr angeblich bei mehreren Treffen genau erklärt und sogar gezeigt, wie sie den Mord begehen und wie sie Spuren verwischen müsse. Die 43-Jährige gab auch an, von der älteren Komplizin massiv unter Druck gesetzt worden zu sein: Ihr und ihrer Familie würde es schlecht gehen, werde die Pensionistin nicht getötet.
die von der 47-Jährigen entschieden zurückgewiesen werden: Sie habe niemanden zum Mord an der Villacherin angestiftet und der 43-Jährigen auch nicht gezeigt, wie sie jemanden töten könne. Zudem seien sie und ihr Mann von 4. bis 7. Oktober, also zum Tatzeitpunkt, in Kitzbühel auf Urlaub gewesen. Fotos und Rechnungen würden das belegen.
Dem hält die 43-Jährige entgegen: Nachdem sie es zweimal nicht geschafft habe, die ältere Frau zu töten, habe sie das der 47-Jährigen gesagt. Diese sei dann mit dem Auto von Tirol gekommen, um sie zur Tat zu überreden. Danach „fuhr sie wieder zurück nach Tirol, um ein Alibi zu haben“. Das stimme alles nicht, sagt die 47-Jährige.
Das Böse behielt allerdings die Oberhand: Die 72-Jährige wurde ermordet. Zu der von ihr angestrebten Testamentsänderung ist es nicht mehr gekommen. Die Eigentumswohnung der Ermordeten gehört der nun in Haft sitzenden 47-Jährigen. Es gilt die Unschuldsvermutung.