So etwas nennt man einen Bilderbuchstart
Respekt! Viel mehr kann man zu unseren Damen und Herren nach dem Auftakt in den schnellen Disziplinen gar nicht sagen, die Bilanz ringt mir fast so ein breites Schmunzeln ab wie jenes, das Max Franz beim Heimflug im Gesicht tragen wird. Und das Schönste ist – wenngleich auch eher für das Umfeld als für die Läufer selbst: Endlich bleiben die sonst alljährlich vor Gröden aufgetretenen Fragen nach dem ersten Speed-Sieg der Saison aus.
Für mich bedeuteten die Ergebnisse bei Damen wie Herren vor allem eines: Alle – Trainer, Skifirmen, Serviceleute und auch die Athleten – haben ihre Hausaufgaben mustergültig erledigt. Denn sonst sind solche Erfolge gar nicht möglich, selbst wenn es ohne Glück nicht geht. Nehmen wir das Beispiel Max Franz: Der war eine Woche vor dem Saisonstart wegen Knieschmerzen noch fast auf dem Weg ins Krankenhaus statt nach Lake Louise – und zog dort prompt die Nummer eins. Für ihn war das vielleicht das Beste, was passieren kann: Die Knieschmerzen haben ihn abgelenkt vom Gedanken an den Erfolg, die Nummer eins dann von den Knieschmerzen. Und er hat das getan, was am besten ist: einfach drauflosfahren. Seine zwei Siege nur aufs Glück zu schieben, wäre aber auch falsch – dafür ist Max einfach zu gut gefahren.
Der Mannschaft ist der frühe Sieg für Österreich wohl eher egal – in einer WMSaison will jeder selbst gewinnen. Und doch war es gut, dass mit Franz einer gewonnen hat, der im Training nicht vorn dabei war: Alle wissen jetzt, dass sie das Zeug zum Siegen haben; inklusive der „zweiten Garnitur“, die auch mit Topzehn-Plätzen aufgezeigt hat.
Apropos aufzeigen: Nici Schmidhofer hat mit ihren Siegen in Lake Louise nicht nur aufgezeigt, sie hat sich über die anderen erhoben. Gefühlt wird sie mit den Siegen wohl ein paar Zentimeter wachsen – zu Recht. Da kann man nur sagen: Hut ab!