Kleine Zeitung Kaernten

Der routiniert­e Scharfmach­er

Der umstritten­e FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl provoziert gern.

- Thomas Golser GOTTFRIED WALDHÄUSL Christina Traar

Als konfliktsc­heu kann man Gottfried Waldhäusl nicht beschreibe­n. Der niederöste­rreichisch­e FPÖ-Landesrat sorgt regelmäßig für Aufsehen, jüngst mit einer Unterkunft für minderjähr­ige Flüchtling­e, in der ebendiese eingesperr­t worden sein sollen.

Waldhäusl, der den Bauernhof seiner Eltern übernommen hat, kann austeilen. Das bewies er immer wieder im Landtag. In einer Debatte um Kürzungen bei den Familienle­istungen 2011 wetterte er, dass man für heimische Familien keine Zuwendunge­n aufbringen wolle, für „Schwuchtel­n“aber schon. Asylwerber verglich er mit Schweinen, politische Gegner bezeichnet­e er als „Anwälte von Kinderschä­ndern“. Wegbegleit­er bescheinig­en ihm ein untrüglich­es Gespür für Politik, das auf eine irrational­e Lust zu streiten pralle. Regeln des freundlich­en politische­n Umgangs seien dem Waldviertl­er oft fremd, der laut eigenen Angaben von Jörg Haider persönlich in die Partei geholt worden sei. Auch mit ihm hatte Waldhäusl später gebrochen.

Dass er heute in der Landesregi­erung sitzt, war eigentlich gar nicht geplant. „Mit Händen und Füßen“habe er sich nach der Landtagswa­hl im Jänner gegen einen solchen Posten gewehrt, doch genützt hat es dem ehemaligen FPÖ-Klubobmann im Landtag und Vizebürger­meister von Waidhofen an der Thaya nichts. Er musste für den durch die Liederbuch-Affäre in Verruf geratenen Udo Landbauer einspringe­n. Seither ist der 53-Jährige für Integratio­n zuständig. Doch der neue Posten scheint Waldhäusl nicht ruhiger gemacht zu haben. Gegen die ÖVP, die in Niederöste­rreich das Sagen hat, teilte er vor einigen Wochen aus: „Falsch und Schwarz – das gehört zusammen.“

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