Homöopathie/Globuli und Geld
Im Oktober sah das Gesundheitsministerium vor, dass jede auf medizinisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen begründete Tätigkeit, einschließlich der Alternativmedizin, ausschließlich Ärzten zustünde.
Funktionäre der Ärztekammer und der Gesellschaft für Medizinrecht argumentierten in gleicher Weise und erklärten, dass damit das Feld für Kurpfuscher eingeengt werden sollte. „Es geht um die Sicherheit der Patienten.“Der Reformentwurf wurde inzwischen geändert.
Ärzte erhielten kein Alleinstellungsmerkmal für die therapeutische Behandlung mit alternativen Mitteln. Die Wiener Patientenanwältin verlangt nun, dass Ärzte ihre Patienten darauf aufmerksam machen müssten, dass es keine Nachweise über eine positive Wirkung von homöopathischen Mitteln gibt, kurz, Homöopathie sei wirkungslos. Im gleichen Atemzug fordert die Patientenanwältin ein Verkaufsverbot für ebendiese unwirksamen Präparate. Nachdem die Schulmedizin alternative Heilmethoden nun nicht ausschließlich selbst anwenden darf, handelt es sich plötzlich um nicht wirksame Therapien; Globuli haben also keine Wirksamkeit. Wenn das stimmt, wenn Homöopathika ohnehin keine Wirksamkeit haben, worin liegt dann das Problem für die wissenschaftlich basierte Medizin?
Die Patientenanwältin fordert weiters ein Verkaufsverbot für alle unwirksamen, alternativmedizinischen Präparate. Den Apothekern gefällt das gar nicht. Klar ist auch, dass Homöopathika wie z. B. Globuli in Apotheken intensiv nachgefragt werden und die Bevölkerung von der therapeutischen Wirkung dieser Therapien überzeugt zu sein scheint. In der EU werden jährlich eine Milliarde Euro mit Homöopathika umgesetzt. Wenn also Ärzte, wie ursprünglich gedacht, exklusive Alternativmedizin hätten anbieten dürfen, wären das dann doch keine wirkungslosen Therapien gewesen?
Geht es um wirksame oder unwirksame Globuli, oder geht es wieder einmal nur ums Geld? Natürlich nicht, es geht um die Sicherheit der Patienten.
Wenn Homöopathika ohnehin keine Wirksamkeit haben, worin liegt dann das Problem für die wissenschaftlich basierte Medizin?