Als Arbeitslose 347.000 Euro „verdient“
Hauptverdächtige im Villacher Mordfall soll enorme Summen kassiert haben.
Die gesamten Aussagen bzw. Lügen, die wir (...) erzählten, dienten immer nur dazu, dass wir Geld (...) erhielten.“
Das sagte jene 61-jährige Frau, die in der Vorwoche gemeinsam mit zwei Komplizinnen (43 und 47) verhaftet wurde, in ihrer Vernehmung. Den Frauen aus dem Raum Villach werden Mord, Brandstiftungen und Betrug mit mindestens einer Million Euro Schaden vorgeworfen.
Besonders die hauptverdächtige 47-Jährige soll enorme Summen „verdient“haben: Laut sind von 2014 bis heuer auf Konten der Frau und ihres Mannes rund 347.000 Euro einbezahlt und großteils in Bar behoben worden.
Beachtlich: Denn beide hatten zuletzt keinen Job. „Ich habe momentan überhaupt kein Einkommen. Mein Gatte ist zurzeit mit Sicherheit schon über ein Jahr lang arbeitslos“, sagte die 47-Jährige nach ihrer Festnahme. „Wir haben unseren Lebensunterhalt durch Schwarzarbeit bestritten.“Als Energetikerin habe sie an manchen Ta- gen „10 bis 15 Personen behandelt“, verriet sie. So sei sie „monatlich auf einen Verdienst von 6000 Euro gekommen“. Das Energetikergewerbe musste die 47-Jährige aber 2011 zurücklegen – nach ihrer Verurteilung wegen Betrugs.
Trotz des beachtlichen „Einkommens“als Arbeitslose gibt es laut Aussagen der Tatverdächtigen hohe Schulden: Das Haus, es gehört dem Mann der 47-Jährigen, ist mit 220.000 Euro belastet. Dazu kommen 320.000 Euro Schulden bei eiErmittlern ner ehemaligen Verwandten, die das Paar betrogen hat.
Aufgefettet habe die Frau ihr Einkommen durch jahrelange Betrügereien, so die Ermittler. Alleine von der ermordeten Villacherin (72) soll die 47-Jährige mindestens 90.000 Euro abkassiert haben. Die Pensionistin geriet so in finanzielle Nöte und musste sich sogar Geld borgen. Etwa von jenem Mann, den die drei Frauen auch betrogen haben sollen.
Für sie gilt die Unschuldsvermutung.