Baubranche in Kärnten brummt, aber es fehlen die Facharbeiter
Umsatz in der Kärntner Bauwirtschaft ist um 10,8 Prozent gestiegen. Die Hälfte kommt über öffentliche Aufträge.
Die Beschäftigung steigt in der Bauwirtschaft in Kärnten kontinuierlich. Es gibt in dem Bereich um 229 weniger Arbeitslose. Von Jänner bis August wurden im Bauwesen 689,3 Millionen Euro erwirtschaftet – ein Plus von 10,8 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine grundsätzlich erfreuliche Entwicklung, waren sich die Kärntner Wohnbaureferentin Gaby Schaunig und der Chef der ARGE Bauwirtschaft, Gerhard Oswald, gestern im Rahmen der Präsentation der aktuellen Zahlen einig. Oswald weist aber auch auf den „starken Facharbeitermangel in der Baubranche“hin. Aufträge müssten deshalb sogar verschoben werden. „Wir haben zwar wieder mehr Lehrlinge, aber noch immer zu wenige“, sagt Oswald. Ein weiteres wesentliches Thema aus seiner Sicht ist die Digitalisierung in der Bauwirtschaft. Elektronische Auftragsvergabe, 3D-Welt in der Planung und in der Folge auch bei der Wartung, Datenbrillen für Baumeister, Installateure und Elektriker – „unsere Klein- und Mittelunternehmen müssen für die Zukunft fit sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Oswald. Wichtig werde es auch sein, noch schneller und günstiger Wohnraum zu schaffen. Und da kommen wieder das Land Kärnten und der gemeinnützige geförderte Wohnbau ins Spiel. „Wir haben in Kärnten quer durch alle Bezirke innovative Projekte mit unterschiedlichen Schwerpunkten“, sagt Schaunig. Öffentliche Aufträge tragen auch zu gut 50 Prozent zum Umsatz der Baubranche bei. Und mit dem Wohnbauförderungsgesetz neu, das Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, erwartet sich Schaunig, dass auch wieder mehr Wohnbauförderungsmittel durch Private abgeholt werden.
Den Leistungsbericht gemeinnütziger Wohnbau in Kärnten haben diesmal Lehrlinge der bfi IT-L@bs, unter anderen Emma Kruschitz und Sebastian Steinwender, grafisch gestaltet.