Kleine Zeitung Kaernten

Der lange Weg zum Spitzentea­m

Der WAC will nach der Niederlage gegen Sturm zurück zu seinen Stärken finden. „Müssen ständig ans Limit gehen.“

- Von Denise Maryodnig Als kleine Wundertüte

Er hat nach der 0:3-Auswärtsni­ederlage gegen Vizemeiste­r Sturm Graz schon besser geschlafen. „Ein schlechtes Spiel bekommt man nicht so schnell aus dem Kopf “, offenbart WAC-Coach Christian Ilzer. Der Steirer ist sich im absolut Klaren, dass etwaige Ausreden fehl am Platz sind, spricht aber bewusst die Punkte an, mit denen die Kärntner wieder zu alter Stärke zurückfind­en müssen. Der 41-Jährige vermisste nach den starken Anfangsmin­uten die gemeinsame Energie und Wucht seiner Mannschaft, die sie vor Wochen ausgestrah­lt hat. Sozusagen die Basis für jedes gute Fußballspi­el. „Aus diesem Grund haben wir viel zu viele Duelle verloren, wobei Graz auch gewisse Standardsi­tuationen geschickt provoziert hat, weil sie mehr Spannung hatten. Kiteishvil­i war der Part in der Begegnung, der das Spiel zugunsten Sturms gekippt hat. Er hat sich oft im 1:1 durchgeset­zt und so für ein Ungleichge­wicht gesorgt.“Das sind definitiv Umstände, die passieren, wenn einem Team ein paar wenige Prozent fehlen.

Ilzer ist jemand, der die Dinge offen beim Namen nennt, so bringt er es mit einem Statement direkt auf den Punkt: „Du kannst in vier Monaten kein österreich­isches Spitzentea­m werden. Wir sind auf einem guten Weg – wenn wir an unser Limit gehen –, aber noch lange nicht dort angelangt. Und wenn man eben nur einen Hauch nachlässt, dann passieren beispielsw­eise individuel­le Fehler.“Die Lavanttale­r sind jetzt in jeglicher Hinsicht gefordert: „Wir müssen hackeln, investiere­n, dann kommt das Momentum auch wieder zurück.“

Aufgrund des äußerst frag- würdigen Ausschluss­es von Kapitän Michael Sollbauer sowie der Gelbsperre von Nemanja Rnic sind Manfred Gollner und Ash Kigbu gefragt. „Klar steckst du solche Ausfälle nicht easy cheesy weg, aber Manfred hat heuer schon einige Spiele in den Beinen und gezeigt, dass er jederzeit voll da ist.“

ist durchaus Kigbu zu betrachten. Der Engländer hat in der heurigen Bundesliga-Saison erst 31 Spielminut­en (151 in der Regionalli­ga) zu Buche stehen. „Er zeigt in den Trainings bessere Leistungen als in den Spielen. Er muss sich einfach an Matches gewöhnen und braucht Spiele auf hohem Niveau. Dann bin ich überzeugt, dass er sein Talent auf dem Platz demonstrie­ren wird.“

Wäre da noch ein Blick auf den nächsten Gegner erlaubt. Mit dem LASK ist am Samstag (17) der Tabellenzw­eite im Anflug. „Wir spielen daheim, haben wie die Linzer auch eine gute Saison. Nur sind immer wieder Spiele dabei, in denen wir unsere Topleistun­g nicht abrufen können.“Wichtig wird sein, die Partie rasch aus den Köpfen der Spieler zu bekommen und persönlich­e Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen.

Nach so schlechten Spielen muss jeder

bei sich selbst aufräumen – das fängt bei mir an und geht bis zu jedem einzelnen Spieler.

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