Kleine Zeitung Kaernten

Mit dem Stolz einer blutroten Rose

Ohne die Oma geht nichts bei Conchita: Standing Ovations für ihre aktuelle Show.

- Christian Ude

Die Oma wurde natürlich wieder als beste Lebensbera­terin erwähnt, doch im Vergleich zu anderen Abenden ist Conchita bei ihrer „so weit so gut“-Show in erster Linie Interpreti­n (und was für eine!) und weniger erzählende Conférenci­euse, wobei das Augenzwink­ernde nicht fehlen darf – etwa bei Ansagen wie „Wo ist die Wurst hin?“.

Stimmlich präsentier­te sich Conchita in Höchstform, ob bei Covers wie „Purple Rain“oder eigenem Material wie „Heroes“. Und das in scharfer silberner Hose. Scharf waren auch die Arrangemen­ts der fünfköpfig­en Band um Severin Trogbacher. Jetzt muss der Soundtrack von Conchitas bzw. Toms Lebens zwar einmal erweitert werden, denn irgendwann erschöpfen sich das jetzige Repertoire und auch bekannte Anekdoten wie Elton Johns nasse Küsse, doch die Liebe und die Begeiste- rung der Fans waren nach jedem Song intensiv zu spüren.

In offener Bluse durften die wenigen Brusthaare von Tom Neuwirth an die Bühnenluft, er stand da stolz wie eine Rose. Selbstbewu­sst beim DramaPopro­ck, aber nie überheblic­h. Und kam ohne Leinwand oder visuelle Effekte aus, um ein Resümee der letzten Jahre zu ziehen. Die für ihre eigene Karriere abhandenge­kommene Ina Regen wurde im Background­chor von Marina (sonst bei Marina & The Kats) ersetzt. Dafür durfte der treueste Fan, Olga aus Russland, in der ersten Reihe nicht fehlen.

Das dritte, für März 2019 versproche­ne Album darf also mit Spannung erwartet werden – auch weil Conchita damit neue musikalisc­he Ufer angekündig­t. Eine Art AustroBjör­k, hört man. Wobei Conchita immer schon für Weltbürger­tum stand.

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CHRISTOF HÜTTER/ BALLGUIDE Conchita im ausverkauf­ten Grazer Orpheum, heute tritt sie mit Band in Salzburg auf

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