Deutscher hetzte gegen Österreicher
36-Jähriger wegen Hetze auf Facebook verurteilt.
Es hat Unterhaltungswert, was ein deutscher Anwalt gestern am Landesgericht Klagenfurt bietet. Seinem 36jährigen Mandanten wird von Staatsanwalt Christian Pirker Verhetzung vorgeworfen. „Diese österreichischen Hurensöhne. Wird mal Zeit, denen zu zeigen, wer wir sind“, hatte der Angeklagte im Vorjahr auf Facebook gepostet. Sein Verteidiger versucht, das mit „sprachlichen Spezialitäten“in Aachen zu erklären. „Hurebengel“oder „Hurelümmel“gehe dort als neckische Bezeichnung durch.
Dann wird es doch ernsthafter. Der 36-Jährige erklärt, dass er als Deutscher mit türkischen Wurzeln immer angefeindet wurde. „Als Sechsjähriger wurde ich zusammengeschlagen, bespuckt und als Kanake beschimpft.“2017 habe er seinen Job verloren und viel Zeit auf Facebook verbracht. „Da tobte der Kulturkrieg, in mir hat es gebrodelt“, sagt er. Als er über Moscheenschließungen in Wien las, sei er „explodiert“und habe das Posting verfasst. Sein Vorurteil, wonach „die Österreicher Türkenhasser“seien, habe sich bestätigt.
Vor Gericht zeigt er sich reuig. „Es tut mir leid, was passiert ist. Das hätte nicht geschrieben werden sollen.“Facebook hat der Angeklagte mittlerweile den Rücken gekehrt. Und auch sein Bild auf Österreich hat sich verändert: „Ich war vorher noch nie hier. Das ist ja phänomenal, das ist wunderschön hier.“Richter Gernot Kugi verurteilt ihn zu 960 Euro Geldstrafe. Der Mann nimmt das Urteil an.