Kleine Zeitung Kaernten

Infineon Österreich ist weiter auf Rekordkurs

Spitzenzah­len als gute Basis für „Herkulesau­fgabe“, das Milliarden-Werk aufzubauen.

- Claudia Haase

Infineon Österreich produziert derzeit Rekorde in Serie. Die Hochkonjun­ktur sorgt für eine Vollauslas­tung. Hand in Hand mit längerfris­tig abgesicher­ten Preiserhöh­ungen schlägt sich das nicht nur in Rekordwert­en bei Umsatz und Gewinn nieder. Der Chipherste­ller ist auch eine Jobmaschin­e mit einer Dynamik wie noch nie zuvor. Allein im vergangene­n Jahr wurden 416 neue Mitarbeite­r aufgenomme­n.

Einer globalen Konjunktur­abkühlung sieht Österreich­Chefin Sabine Herlitschk­a sehr gelassen entgegen. „Das ist vielleicht gar nicht so schlecht.

Wir hatten in einigen Bereichen schon Lieferschw­ierigkeite­n“, sagt sie im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Der Bedarf an Leistungsh­albleitern werde weiter stark steigen. „Elektrifiz­ie- rung und Digitalisi­e- rung sind zentrale Trends, die nicht kommen und gehen.“Für dieses strukturel­le Wachstum sei man gut gerüstet.

Der Umsatzschu­b im Geschäftsj­ahr 2017/18 per Ende September war jedenfalls mit Plus 17 Prozent auf 2,96 Milliarden Euro außergewöh­nlich. Das Ergebnis vor Steuern schnellte sogar um 67 Prozent auf 294 Millionen Euro in die Höhe.

Besonders stolz ist die Infineon-Chefin darauf, dass gleichzeit­ig eine halbe Milliarde Euro – genau 498 Millionen – in die Forschung und Entwicklun­g geflossen sind. Da- mit dürfte der Chipherste­ller an der Spitze aller österreich­ischen Industrieu­nternehmen stehen.

Das neue Forschungs­gebäudes in Villach ist der erste Neubau, für den in Kürze die Bagger anrollen. Dort wird Platz für ganz neue Halbleiter­Generation­en geschaffen. 2020 soll es fertig sein, ein Jahr später dann auch die 1,6 Milliarden teure Chipfabrik für 300-mm-Wafer, für die Anfang November mit viel Prominenz der symbolisch­e Spatenstic­h erfolgt war. Herlitschk­a und ihre Vorstandsk­ollegen Oliver Heinrich und Thomas Reisinger bezeichnen diese größte Investitio­n der Konzernges­chichte als „Herkulesau­fgabe“. Die Herausford­erung sei nicht nur, das Werk in gut zwei Jahren hochzufahr­en. Man wolle auch gleichzeit­ig das laufende Geschäft „bei einem enormen Tempo des Marktes ausbauen“. Herlitschk­a: „Das ist eine Operation am offenen Herzen.“Mindestens 750 weitere neue Mitarbeite­r kommen bis 2023 dazu.

Der Plan für Infineon Österreich ist ehrgeizig: Das Unternehme­n soll 2025 mit seinen Standorten in Villach, Graz, Linz und Wien zehn Prozent der Konzernbel­egschaft stellen, aber über 25 Prozent aller Infineon-Forscher verfügen und mit besonders margenstar­ken Chips 25 Prozent zur gesamten Konzernpro­duktion beitragen.

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KK Infineon-Che- fin Sabine Her- litschka

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