Das Fernweh-Fieber erreicht neue Höhen
Die Reisezahlen explodieren, in Österreich wie auch weltweit. 2018 starke Zuwächse.
Rückspiegel: Ein Sommerurlaub im Jahr 1969, das war oft Camping in Caorle oder Baden und Wandern in Kärnten. Für ein paar Tage zum Gourmet-Shopping nach Paris und Brüssel fliegen? Was sich damals vielleicht Milliardäre geleistet haben, ist heute ein gängiges touristisches Menü. Die Österreicher sind zu Vielreisenden geworden.
hat sich seit 1969 das „Reisevolumen“der Österreicher allein in der sommerlichen Hochsaison, wie Peter Laimer und Rebecca Wurian von der Statistik Austria erhoben haben – wobei sie eben lediglich die Hauptreisemonate Juli, August und September unter die Lupe genommen haben.
Immerhin zählte die Statistik schon damals 2,4 Millionen „Haupturlaube“– für die „Balkonien“länger als vier Tage verlassen wurde. 9,6 Millionen Mal ließen die Österreicher 2017 für einen solchen Sommerurlaub die Haustür hinter sich ins Schloss fallen. 6,5 Millionen Mal kehrten die Reisenden dabei auch Österreich den Rücken. 1969 waren es 1,1 Mil- lionen. Kurzurlaub war kein Thema, heute dauert jede zweite Reise nur eine Woche.
zog damals fast 40 Prozent aller Auslandsurlauber an. Im Sommer 2018 machte Kroatien dem Nachbarn Italien fast die 20-Prozent-Marke streitig. Vor 50 Jahren konzentrierte sich das Urlaubsgeschäft zu 70 Prozent auf die Sommersaison. 2017 waren es nur noch 45 Prozent.
im weltweiten Tourismus lieferte Peter Laimer außerhalb des Protokolls noch brisante Zahlen. „Weltweit werden für 2030 rund 1,8 Milliarden internationale Ankünfte erwartet. Aktuell liegen wir bei 1,3 Milliarden.“Für 1950 schüttelte er auch eine Zahl aus dem Ärmel. „Damals waren es 25 Millionen.“
Was heißt das für den Klimaschutz? Josef Peterleithner, Präsident des Österreichischen Reiseverbandes: „Der Tourismus wächst, Flugreisen nehmen massiv zu. Möglichkeiten, nachhaltig zu reisen, hat aber heute schon jeder. Das liegt beim Konsumenten.“