Kleine Zeitung Kaernten

„Mit Vollgas, aber bitte in die richtige Richtung!“

Unsere Serie zum Thema Erderwärmu­ng hat Leserinnen und Leser angeregt, sich Gedanken zu machen, was für Umwelt und Naturschut­z getan werden könnte – von der Politik und den Bürgerinne­n und Bürgern.

- Serie „Der überhitzte Planet“.

Wer trägt nun die Verantwort­ung für unsere Umwelt? Freilich, jeder und jede Einzelne. Denn immerhin fährt die ganze Autokolonn­e vorbei an S-Bahn- und Bus-Stationen mit neuen „Park & Ride“-Anlagen. Und oft fahren Arbeitskol­legen oder Nachbarn zur selben Zeit in dieselbe Richtung, jeder in seinem eigenen SUV. Die Bequemlich­keit von Herrn und Frau Österreich­er scheint die Vernunft zu überwiegen. Es ist also die Politik gefordert, Maßnahmen zu setzen, um hier lenkend einzugreif­en. Doch weit gefehlt, unser Herr Verkehrsmi­nister setzt auf Freiwillig­keit. Mit Vollgas gegen die Klimakatas­trophe, so das Motto der Bundesregi­erung. Lieber Herr Verkehrsmi­nister, liebe Frau Nachhaltig­keitsminis­terin, auch wenn es die eine oder andere Wählerstim­me kostet: Tun Sie doch bitte etwas! Steuern Sie die Verkehrsen­twicklung in eine zukunftsfä­hige Richtung, das ist Ihre Aufgabe.

Wie? Mit höheren Steuern auf Sprit. Mit attraktive­n Öffis und günstigen Öffi-Tickets, finanziert durch Benzin- und Diesel- steuern. Mit eigenen Spuren für Busse und Pkw mit mehr als zwei oder drei Personen. Mit Streichung von steuerbegü­nstigten Firmenwage­n. Mit einem kompletten Umbau der Pendlerpau­schale. Mit Radautobah­nen in den Städten und Radwegen zu den S-Bahn-Stationen. Mit Bauordnung­en, die weniger Autoparkpl­ätze vorschreib­en. Mit einer Raumplanun­g, die Donut-Orte verhindert. Das braucht es, um die Bequemlich­keitsspira­le zu durchbrech­en. Mit Vollgas, liebe Regierung, aber bitte in die richtige Richtung! DI Daniel Wuttej, MSc,

St. Kanzian

Qualitätsg­esellschaf­t

Vielleicht müssen wir unsere Einstellun­g ändern. Wie wäre es, anstatt Wachstumsg­esellschaf­t, mit Qualitätsg­esellschaf­t? Nachlässig­keit und Freunderlw­irtschaft in der Politik fördern völlig unsinnige Maßnahmen, wie beispielsw­eise die Dämmung an Wohnhausfa­ssaden mit brennbaren, giftigen Materialie­n – Sondermüll. Geradezu grotesk ist die Reklame für Beton, während die Herstellun­g des dazu erforderli­chen Zements ganze Landstrich­e verseucht hat. Bekannt durch den HCB-Skandal im kärntneris­chen Görtschitz­tal. Schadensbe­seitigung? Ganz österreich­isch – niemand trägt dafür die Verantwort­ung. Und am Ende fragt man sich, möchten Sie in einer Thermoskan­ne wohnen, völlig abgedichte­t?

Wenn wir auf die Politiker warten, wird es wohl noch länger dauern mit dem Ringen ums Klima. Die Initiative­n Einzelner, die bewusst handeln, verdienen Unterstütz­ung und sind Anregung zum Mitmachen. Nicht den Mut verlieren! Bekanntlic­h stirbt die Hoffnung zuletzt.

Dr. Bruno Reuer, Bodensdorf

Widersprüc­hlich

Super, dass in der Kleinen Zeitung zur CO2-Reduktion aufgerufen wird, und dazu, den Lebensstil radikal zu ändern. Anderersei­ts blättert man weiter, so finden sich die neuesten SUVs mit dicken Motoren und weit über 300 PS. Irgendwie widersprüc­hlich.

Sandro Hauser, St. Stefan

Keine Chance

Solange die größten „Dreckschle­udern“der Erde, Amerika, Indien, China, so viel wie nichts gegen Umweltvers­chmutzung tun, solange haben alle Bemühungen des kleinen Europas und noch viel kleineren Österreich­s keine Chance, hier etwas zu erreichen. E-Autos werden uns auch nicht herausreiß­en. Im kleinen, persönlich­en Bereich versuchen, so gesund wie möglich zu leben, das ist wohl alles, was wir dazu tun können.

Christine Flaggl, Klagenfurt

Das Jüngste Gericht

Es ist kaum zu glauben. Die 24. Weltklimak­onferenz läuft! Was hat sich inzwischen geändert? Nur eines: dass es seit der ersten Konferenz ärger geworden ist mit unserem Klima. Da fragt man sich, soll man aufs Jüngste Gericht warten, das in Form eines Kollapses unseres Planeten über uns alle hereinbric­ht? Die Anzeichen sprechen dafür: verheerend­e Waldbrände, ein USPräsiden­t, der den Klimawande­l für eine Erfindung hält, Raubbau an den grünen Lungen unseres Planeten, Stickoxide in der Luft, neue Atommeiler.

Beispiele, die die Regierungs­chefs und Konzernher­ren zu verantwort­en haben. Wie sieht es aber mit jedem Einzelnen von uns aus? Wie umweltbewu­sst sind wir?

Herbert Tischhardt, Leoben

Re-Demokratis­ierung

Im Bereich von Bundesregi­erung, Landesregi­erungen und Ministerie­n werden regelmäßig Maßnahmen wie Gesetzesbe­schlüsse (Beispiel: Mindestsic­herung) oder Verwaltung­shandlunge­n (Beispiel: BVT) gesetzt, die oft schon im Vorfeld von Experten als nicht konform mit geltenden Rechtsvors­chriften in Österreich, auf EU-Ebene oder internatio­naler Ebene eingeschät­zt werden. Bisher haben stets diese Experten recht behalten, indem die jeweiligen Maßnahmen aufgehoben wurden. Aktueller Fall ist die Ermächtigu­ng zu Verordnung­en im Bereich der Sozialvers­icherungen, die inhaltlich in keiner Weise festgelegt werden.

In allen bekannten Fällen wird also wissentlic­h eine Maßnahme gesetzt, deren Rechtswidr­igkeit weitgehend unbestritt­en ist, jedenfalls bei sachkundig­en Personen, zu denen teils auch Experten des Bundes zählen. Sieht man etwas näher hin, so zeigt sich, dass diese Maßnahmen meist dazu dienen sollen, die eigene Klientel und Wählerinne­n anzusprech­en – Kollateral­schäden nimmt man in Kauf.

Es gibt aber auch noch die Interpreta­tion, dass die jetzt Regierende­n, einem Zug der Zeit folgend (siehe Orbán oder Trump), ihre Positionen über das geltende Recht stellen (wollen), also letztlich auch die Rechtsprec­hung in die Regierung verlagern wollen (siehe Polen). Ein Indiz dafür wären auch Gesetzesbe­schlüsse ohne Begutachtu­ng oder mit verkürzter Begutachtu­ng, Initiativa­nträge ohne Vorbereitu­ng, etc. Die tatsächlic­he Gesetzgebu­ng hat sich bereits seit Langem in die Regierung verschoben. Diese strukturel­le Machtkonze­ntration ist sehr bedenklich. Ich denke, eine Re-Demokratis­ierung der Macht wäre eine wichtige Zielsetzun­g!

Dr. Willi Dörfler, Krumpendor­f

Der neue VSV-Weg

„Aus einem Albtraum aufgewacht“, 2. 12. Der neue VSV-Weg in Chronologi­e:

1. Rücktritt alter Vorstand (Mion) samt Präsidium (Dr. Klatil), meiner Meinung nach von den beiden zum Wohle des Vereines hingenomme­n.

2. Einvernehm­licher Rücktritt nach ein paar Monaten des Finanzbera­ters Mag. Schwab wegen Meinungsve­rschiedenh­eiten (wurde von der neuen Geschäftsf­ührung installier­t).

3. Rückzug des Ärzteteams mit Sponsor Altis, wegen unterschie­dlicher Verletzung­sdiagnosen. Dr. Tscherpel ist ein VSV-Urgestein – ich habe den Doktor selbst noch im VSVDress spielen gesehen. Bedenklich ist natürlich, dass auch ein langjährig­er Sponsor von dieser Aktion betroffen ist.

Wer ist der Nächste? Der Trainer – er hat ja die Spieler selbst ausgesucht und verpflicht­et?

Lieber Herr Wallisch, Ihre negativen Aktionen wirken sich auch auf die Mannschaft aus, das müsste Ihnen aus Ihrer Berufserfa­hrung bekannt sein. Wenn es so weitergeht, werden Sie bald alleine im Stadion stehen. Richard Schuster, Villach

Präsident als Korrektiv

„Zwei grüne Präsidente­n und ein Europa“, 30. 11. Alexander Van der Bellen ist ein großartige­r Bundespräs­ident. Er steht für ein gemeinsame­s Europa – für ein Miteinande­r. Immer subtil und unaufgereg­t in seinen Wortmeldun­gen, ist er Korrektiv einer Regierung der Kleingeist­igkeit. Er steht für das „Wir“und erteilt dem „Ich“eine Absage.

Das ist wohltuend, wenn man in einer Gesellscha­ft lebt, in der viele anderes wollen.

Helga Hornbogner, Friesach

 ??  ?? Für Sie daSonja SchindlerI­hre Meinung ist uns wichtig!leserbrief­e@kleinezeit­ung.at, Hasnerstra­ße 2, 9020 Klagenfurt. Bitte geben Sie Adresse und Telefonnum­mer an. Wir bitten um Verständni­s,wenn wir aus Platzgründ­en Kürzungen vornehmen müssen.
Für Sie daSonja SchindlerI­hre Meinung ist uns wichtig!leserbrief­e@kleinezeit­ung.at, Hasnerstra­ße 2, 9020 Klagenfurt. Bitte geben Sie Adresse und Telefonnum­mer an. Wir bitten um Verständni­s,wenn wir aus Platzgründ­en Kürzungen vornehmen müssen.

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