Lieber leiden, als mit dem Helikopter fliegen
Christine Scheyer fuhr nach dem Sturz in Lake Luise lieber auf einem Ski Richtung Tal.
Christine Scheyer bleibt das Pech in den schnellen Disziplinen weiter treu. Im Jänner 2017 stürzte die Vorarlbergerin in der Vorbereitung, zog sich einen Kapseleinriss im linken Knie zu und musste die Rennen in Cortina d’Ampezzo auslassen. Es war die dritte Knieverletzung für die damalige B-Kader-Läuferin, da sie bereits zuvor Kreuzbandrisse in beiden Knien zu verkraften hatte. Für diese Saison sah es bei der 24-Jährgien erstmals sehr gut aus. Sie konnte die komplette Vorbereitung problemlos mitmachen, absolvierte das Übersee-Training mit der Überzeugung – diesmal läuft es endlich verletzungsfrei für mich.
Das änderte sich am 2. Dezember im Super-G in Lake Louise schlagartig. Scheyer stürzte, landete neben einem Sponsortransparent im Netz. Ihr Schmerzensschrei war selbst für die TV-Zuschauer klar hörbar. „Wir haben uns alle gewundert, weil der Sturz so unspektakulär aussah“, berichtet ÖSV-Damen-Pressedame Manuela Riegler, die erklärt, wie es zu dem Sturz kam: „Es hat sie in der Kompression richtig hineingedrückt. Und da wirken dann riesige Kräfte auf den Körper.“Wie die Ex-Snowboarderin aus eigener Erfahrung weiß, „wusste Christl sofort, es ist etwas Schlimmes mit dem Knie passiert. Auch wenn du innerlich noch hoffst, dass es nicht so arg ist“.
genau passiert ist, wollte Scheyer nicht in Nordamerika erfahren. „Sie wollte sich um keinen Preis der Welt in den Hubschrauber setzen, da sie nicht genau informiert wurde, wo man sie hinbringen würde“, erklärt Riegler. Daher schnallte sich die Siegerin der Weltcup-Abfahrt in Zauchensee 2017 einen Ski an und fuhr, gestützt auf ÖSV-Teamarzt Michael Saxinger, Richtung Tal. Unterwegs wurden beide von einem Skidoo aufgenommen und in das Erste-Hilfe-Zelt im Tal gebracht. „Von dort ging es mit dem Arzt gleich ins Hotel und weiter zum Flughafen. Dank eines Upgrades der Fluggesellschaft konnte Scheyer in der Maschine ihr Bein ausgestreckt und hoch lagern.
Dazu machten Schmerzmittel den Flug erträglich. Da die Mannschaft in London den Rückflug nach München verpasste, musste Christine länger leiden. Erst am Montagabend konnte sie dann in der Privatklinik Hochrum bei Innsbruck von Christian Hoser untersucht werden. Das MRI-Ergebnis ergab einen Kreuzband- und Innenmeniskus-Riss im rechten Knie sowie eine Impressionsfraktur des Oberschenkels, das ein frühzeitiges Saisonende für die 24-jährige bedeutet. Für die Speed-Spezialistin ist das bereits die dritte Knieverletzung – zwei Mal rechts, ein Mal links – in ihrer noch jungen Karriere. Nachdem der Innenmeniskus eingeklemmt war. Und weil jede Sekunde bei der Heilung zählt, wurde Scheyer noch gestern operiert.
Ebenfalls operiert wurde Thomas Dreßen. Der deutsche Abfahrer hatte bei seinem Sturz in der Abfahrt in Beaver Creek einen Kreuzbandriss im rechten Knie erlitten. Der 25-jährige Kitzbühelsieger kann in sechs bis acht Monaten wieder mit dem Schneetraining beginnen. Saisonende für Scheyer
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Alexandra, Julia, Lina, Ella.
Lesen, Biken, Kochen, Musikhören.
WSV Koblach.
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